Lernen Sie den Wortschatz zum Dialog.




LEKTION 2.

DAS ÄUβERE

1. Lesen Sie den Text, übersetzen Sie schriftlich.

„Ungleiche Ehe"

Kennst du das berühmte Gemälde von Pukirew „Ungleiche Ehe"? Nein? Schade! Das ist ein Bild, das auf die meisten einen sehr starken Eindruck macht. Stell dir vor: Ein Brautpaar. Er ein alter Mann, wahrscheinlich hoher Beamter, mit Ordensbändern und Sternen. Ein hochmütiges Gesicht, umrahmt von grauen Koteletten, ein grauer Schnurrbart. Spärliches, weißes Haar umgibt die Glatze. Rotumränderte wässerige Augen mit Tränensäcken, herabhängende, faltige Wangen, sein mageres Gesicht verrät einen egoistischen und herrischen Charakter. Er steht kerzengerade, man sieht, wie er sich Mühe gibt, jünger auszusehen.

Daneben steht sie, ein reizendes, schlankes Mädchen mit blonden Locken, die ihr auf den nackten Hals und die Schultern fallen. Sie trägt ein reiches Hochzeitskleid. Die Braut ist wahrscheinlich 50 Jahre jünger als der Bräutigam. Ebenmäßiges bleiches Gesicht, zarte, schwache Hände. In den dünnen Fingern zittert die Kerze. Die verweinten Augen sind gesenkt, die Lider sind noch ganz rot vom Weinen. Ihre ganze Gestalt drückt tiefe Trauer und Ergeben­heit in ihr Schicksal aus.

Und im Hintergrund sieht man viele Gesichter: neugierig, schadenfroh oder gleichgültig sehen sie das Paar an.

Aber rechts, dicht hinter der Braut, steht ein dunkelhaariger, hochgewachsener, junger Mann mit gekreuzten Armen. Seine ausdrucksvollen, dunklen Augen blicken ernst und nachdenklich. Man sieht, daß das Schicksal der jungen Frau ihn tief berührt. Sicher weiß er, welche traurigen Umstände—Armut oder Ehrgeiz der Eltern — sie gezwungen haben, den Alten zu heiraten. Der junge Mann steht da wie ein Ankläger, er klagt die Gesellschaft an, in der die Frau rechtlos war und die Ehe zu einem Geschäft wurde.

Du sollst unbedingt bei der ersten besten Gelegenheit die Tretjakow-Galerie besuchen und dir das Bild ansehen. Den Eindruck von diesem Bild vergißt du nie.

Lernen Sie den Wortschatz zum Text auswendig.

  • «Ungleiche Ehe» — «Неравный брак», картина русского художника В. В. Пукирева (1832—1890)
  • einen (starken) Eindruck machen auf...— производить (большое) впечатление на...:Dieses Gedicht hat auf mich einen groβen Eindruck gemacht.
  • die Koteletten — бакенбарды
  • rotumränderte Augen — воспаленные глаза
  • die Tränensäcke — мешки под глазами
  • kerzengerade — прямо (ср. с выражением в русском языке: как аршин проглотил)
  • ebenmäβig — соразмерный, симметричный
  • drückt tiefe Trauer und Ergebenheit in ihr Schicksalö aus - выражает глубокую скорбь и покорность своей судьбе
  • im Hintergrund — на заднем плане: Im Hintergrund des Bildes sehen wir eine Blumenwiese.
  • es berührt ihn tief — его глубоко волнует, его трогает: Das leichtsinnige Benehmen des Sohnes berührt den Vater tief.
  • das Geschäft — зд.: сделка
  • bei (der ersten besten) Gelegenheit — при (первом удобном) случае

3. Lesen sie den Dialog, übersetzen Sie schriftlich.

Nikolai:Richte deinem Вruder einen Gruβ von mir aus!

Sergei: Welchen Bruder meinst du? Oleg oder Igor?

Nikolai: Ich habe leider seinen Namen vergessen. Wir sind nur flüchtig bekannt. Er sieht so stattlich aus: eine gute Haltung, hoch von Wuchs, breitschultrig, etwas korpulent, regelmaβige Gesichtszüge.

Sergei: Es fällt mir schwer zu erraten, wen du meinst, denn Oleg und Igor sind Zwillinge und gleichen einander wie ein Ei dem anderen, Man verwechselt sie immer.

Nikolai: Und du? Wie unterscheidest du sie?

Sergei: Mir fällt es nicht schwer, denn ich kenne sie gut. Erstens hat Igor eine kleine Narbe über der linken Augenbraue, zweitens runzelt er oft die Stirn, dann hat er auch eine tiefere Stimme, und auβerdem unterscheiden sie sich sehr dem Charakter nach.

Nikolai: Wirklich? Das ist höchst interessant.

Sergei: Ja, wenn zum Beispiel Oleg guter Laune ist, so trället er ein Liedchen, scherzt und treibt allerlei Possen. Er ist immer zuvorkommend und hilfsbereit. Igor ist dagegen wortkarg und zurückhaltend, sehr freigebig aber etwas launisch und nachtragend.

Nikolai: Und wem gleichen sie, dem Vater oder der Mutter?

Sergei: Sie sind der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Oleg hat dazu noch dieselben Charakterzüge.

Nikolai: Da ich jetzt nicht weiβ, welchen Bruder ich kenne, so richte bitte meinen Gruβ den beiden aus.

Sergei: Danke. Wird erledigt.

Lernen Sie den Wortschatz zum Dialog.

  • sie gleichen einander wie ein Ei dem anderen — они похожи друг на друга как две капли воды
  • Possen treiben—дурачиться:Du sollst nicht immer Possen treiben, sei doch mal ernst!
  • sie sind der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten — они — вылитая мать:Die Tochter ist dem Opa wie aus dem Gesicht geschnitten.

5. Lesen Sie den Dialog und übersetzen Sie schriftlich.

In einer Buchhandlung treffen sich zwei Freundinnen.

Anna: Guten Tag, Marie. Ich habe dich eine Ewigkeit nicht gesehen.

Marie: Ich war auf Erholung. Ich hatte nämlich Urlaub.

Anna: Das sieht man dir sofort an. So schon braungebrannt bist du! Na, und wie geht's deiner Mutter?

Marie: Es geht ihr gut. Ich möchte ihr ein Buch von Keller-mann kaufen. Kennst du seinen „Totentanz"?

Anna: Aber natürlich! Ein herrliches Buch. Die Gestalt des Nazi-Mitläufers Frank Fabian ist die gelungenste. Es wird sehr richtig gezeigt, wie solche Streber wie er Helfershelfer der Faschisten wurden.

Marie: Merkwürdig, daft Kellermann ihn äuβerlich sehr anziehend schildert. Ein gut aussehender Mann, stattlich und mit vorzüglicher Haltung. Ja, er unterstreicht sogar immer, dass Fabian zu hübsch fur einen Mann ist, er hat schönes braunes Haar, graublaue Augen und eine gerade Nase. Der Autor unterstreicht mehrmais, dass er gepflegte Nägel hat.

Anna: Nun, er war eitel in allen Dingen und legte viel Wert auf sein Äuβeres und seine Kleider, was ich bei einem Mann lächerlich finde.

Marie: Komisch, dass ein so gescheites Mädchen wie Christa es nicht sofort merkte.

Anna: Das ist auch sonderbar, denn sogar dem Lehrer Gleichen, der auf Äuβerlichkeit wenig Wert legte, miβfielen Fabians glatte, rasierte Wangen, seine gekräuselte Stirn, sein Gang und seine elegante Kleidung.

Marie: Ich finde ihn sogar schlimmer als andere Faschisten im Roman, gerade weil er intelligenter und gescheiter als andere ist. Er hat alles wegen seiner Karriere verleugnet: seine Freunde und seinen Bruder.

Anna: Ja, du hast recht. Ein Streber sondergleichen.

Marie: Weiβt du, es bleibt für mich doch manches unverständlich. Wie konnte ein vernünftiger Mann so leichtgläubig und kurzsichtig sein. Auch sein leichtsinniges Benehmen ist schwer zu erklären. Ich bin gespannt, was meine Mutter sagen wird, ich will ihr das Buch schenken.

Anna: Bist du sicher, dass du mit diesem Kauf deiner Mutter einen Gefallen tust?

Marie: Sicher, ich weiss, sie hat sich immer gewünscht, dieses Buch deutsch zu lesen.

Anna: Nun, wir sprechen noch darüber, ich hab's jetzt eilig. Auf Wiedersehen! Einen recht schönen Gruβ an deine Mutter.



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