При вручении «Рыцарского креста» 12 глава




die je der Dank des Vaterlands verlieh.

 

Wohl wandern ihrer manche im Talar.

doch viele gehn im schlichten Arbeitskleide,

und welche ziehn als Hippies in die Weite,

nur Macht und Reichtum sind bei ihnen rar.

Sie sind nicht Perlen elitärer Rassen,

sie funkeln aus dem Sand wie ein Juwel

in Deutschland so, wie auch in Israel,

bei Donkosaken und bei Monegassen.

 

Wie unbeteiligt an dem Wettbewerb,

vom Lebenskuchen viel sich abzuschneiden,

und doch den nämlichen Gesetzlichkeiten

und Nöten unterworfen, die so derb,

so grausam alles Schöne oft verzerren,

so gehn sie durch die Welt, und jene Kraft,

die wahrem Glück entströmt, macht sie zu Herren

des Schicksals, frei von Angst und Leidenschaft.

 

Urtext: 29.7.1945 in Görlitz

 

 

Treue Narren

 

Ich sann, was hieße

das neue Landserlied:

"Den Krieg genieße,

denn furchtbar wird der Fried!"

 

Die Waffen ruhten ~

nun reimte sich der Reim.

Man zahlt mit Knuten

gestürzten Herren heim.

 

Jetzt heizt die Rache

uns hundert Höllen heiß.

Nur böser Sache

galt unser Blut und Schweiß,

 

weil jene stolzen

Entwürfe bessrer Zeit

im Feuer schmelzen

der Ungerechtigkeit.

 

Wir treuen Narren,

missbraucht, doch unverwandt

des Führers Karren,

das eigne Vaterland

 

tief in den Graben

hinunterziehend, blind

vertrauend, haben

den Endsieg nicht verdient.

 

 

Gescheitert

 

Der Marsch ohne Hoffnung, die Rast ohne Trost,

Verzweiflung ins Auge geschrieben:

Wir haben ein trauriges Schicksal erlost,

von Hunger und Kolben getrieben.

 

Das Auge gesenkt, das kein Deutschland mehr schaut

nur Trümmer und Schande und Grauen

und drohende Fäuste und schmähenden Laut

und Angst in den Blicken der Frauen.

 

O Führer, du hast uns abscheulich geführt,

mit Lug uns und Mord hintergangen!

Du Ungeheuer, hast ungerührt

Millionen vergast und gehangen.

 

Zwar meine Hände sind unbefleckt

von Mord und Habgier und Schändung.

Fürs Vaterland kämpfte ich ungeschreckt

im Glauben an unsere Sendung.

 

Sechs Jahre von heiligem Glauben erfüllt,

und nun dieser Glaube vergiftet!

Warum nur hat Gott sein Antlitz verhüllt

und unsere Seele zerklüftet?

 

Ihr toten Kamraden, zu euch hinab

komm ich mit Nacht vor den Augen.

Ich nehm Ideale mit mir ins Grab,

zum Sklaven werd ich nicht taugen.

 

Sprengt ein mongolischer Reiter entlang,

entdeckt eines Flüchtenden Fährte

und zeigt uns triumphierend den Fang

und streckt ihn durchsiebt auf die Erde

 

und grinst und treibt uns zur Eile an

und flucht auf die träge Kolonne.

Doch wir trotten stumpf unsre düstere Bahn,

entrückt schon der irdischen Sonne.

 

Die Welt, die wird sich auch ohne uns drehn.

Es lachen die andern im Lenze.

Wir Deutschen aber müssen vergehn

und schreiten schon über die Grenze,

 

die Grenze nach Russland, die Grenze ins Nichts.

wir sehn nur Ruinen, Ruinen

als Zeichen des unverstandnen Gerichts,

das wir so hart nicht verdienen.

 

Einst folgte ich einem gar stolzen Traum:

Ich hielt eine Fackel in Händen

und trug das Licht in den dunklen Raum,

den Irrweg der Menschheit zu wenden.

 

Der Traum ist vorbei. Ein grausiger Schein

hat eher das Dunkel erweitert.

Noch flackert der Brand auf zerborstnem Gestein

und alles ist, alles, gescheitert.

 

 

Hoffnungswellen

 

Von der Kontinente Schönheit singt der Wind dem Meere,

und erwachend aus der trägen Ruhe, horcht es

wissbegierig dem Erzähler zu.

 

Und ein Sehnen, die Gefilde

blühender Natur einmal zu sehen,

und ein Zorn auf seine Grenzen fasst das Ungeheuer,

mächtig rauscht es aus der Tiefe auf. Tausend Wellen,

sturmgeküssten Wassers rasch geborne Töchter,

brechen auf und eilen ihrem Ziele zu.

 

Wie berauscht von ihrer Hoffnung, vorzudringen

zu der sagenhaften Pracht der Gärten, zu betasten

die Paläste, die der Mensch sich schuf, so nahen,

kaum vom Wandern müde, sie der Küste.

Und ein Jauchzen will sie überkommen angesichts

all der Wunder, welche das Gestade lockend birgt.

 

Aber plötzlich legt es sich wie Lähmung

auf die eben noch so frischen Glieder;

Kraft und Zuversicht entschwinden schnell.

Flacher Sand bestürzt Poseidons Töchter. Selten

schleppt sich eine noch bis zu den Dünen.

Starke Deiche brechen letzte Wucht. –

 

Von der Freiheit künden Wind und Wolken

und die bunten Falter, diese Stacheldrahtdurchflieger,

den Gefangnen, die das Lager eng umschließt.

Und Gerüchte flüstern von Entlassung, peitschen

Sehnsucht, wilde Sehnsucht nach der fernen Heimat auf.

 

Eine Myriade Herzen gleicht erschreckend echt

einem Meere, dem der Wind die Wellenberge türmt.

Wie da draußen auf dem Ozean

wogen immer neue Hoffnungswellen

näher an Termine, schwellen und - zerschellen.

Immer neue zeugt der schöne Wahn.

 

Doch was ist das dort nur für ein gläsern-grünes

Ungetüm und wälzt sich nah und näher, eine Woge, die

alle andern in den Schatten stellt?

Kann auch sie versenden in den Stacheldrähten, welche

die Erfüllung unsrer Träume wehren?

Es will scheinen, als ertrüge

keiner eine neue Lüge

und als müssten Barrieren

bersten. O, ich seh mit Grauen,

wie Empörungen sich stauen,

wie die Posten ihre Schußmaschinen

laden, die als Wellenbrecher dienen.

 

Wenn es zu der Großrevolte

diesmal wirklich kommen sollte,

hilft den vordersten kein Talisman.

wenn und wie wird es geschehen?

Iwans bleiben lauschend stehen,

selbst die Zeit hält ihren Atem an...

 

 

Gleichnis

 

Durch des schweren Vorhangs schmalen Spalt

dringt in meine Kammer unverfroren,

doch willkommen, hell ein Sonnenstrahl.

Und aus unsichtbaren Tiefen wallt,

gleichsam an ein irres Spiel verloren,

ein Gewimmel Stäubchen ohne Zahl

in das Licht und tummelt sich und steigt,

sinkt verlöschend dann zurück ins Dunkel,

während es dem nächsten Wirbel weicht,

eines Durchgangsdaseins Tanzgeschunkel.

 

Bild des Seins, das, kaum entstanden, flieht

in Myriaden Wesen dieser Erde.

Unser Aug durchdringt das Dunkel nicht,

das sie wieder schluckt und an sich zieht.

Dach ich weiß: des Staubs abstruse Herde

wandert durch das Finstre wie durchs Licht,

geht nicht unter. Und was hier mir mein

Denken sagt, verbürgt mir dort mein Glauben:

Übern Tod hinaus besteht das Sein,

läßt sich nur die Sicht vom Schatten rauben.

 

 



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