Einteilung der Arzneiformen




LEKTION 5.

ARZNEIFORMEN

 

Lernwortschatz

 

1. applizieren vt eine Injektion applizieren Applikationsform f -, -en применять сделать (кому-л.) инъекцию путь введения (лекарственного средства)
Applikationsformen unterscheidet man nach der Wirkung.
2. Auszug m -(e)s, ¨-e вытяжка, экстракт
Abkochungen (Decocta) sind wässerige Auszüge aus zerkleinerten Pflanzenteilen.
3. enthalten ie, a vt содержать
Präparate enthalten Farb- und Konservierungsmittel.
4. fest halbfest твёрдый мягкий
Feste Arzneiformen sind Pulver und Puder, Tabletten, Dragees, Kapseln.
5. Flüssigkeit f -, -en flüssig жидкость жидкий
Suspensionen gehören zu den flüssigen Arzneiformen.
6. gelangen vi (s) in A попадать (куда-л.), добраться (до чего-л.)
Der Wirkstoff gelangt rasch ins Blut.
7. Grundlage f -, -en основа, основание
Wenn der Feststoff in einer wässrigen Grundlage vorliegt, spricht man von einer Schüttelmixtur oder Lotio.
8. herstellen vt изготовлять, производить
Die galenischen Arzneimittel werden ausschließlich aus Pflanzen und tierischen Produkten hergestellt.
9. Lösung f -, -en lösen vt раствор растворять
Die Sublingualtablette wird in der Mundhöhle gelöst.
10. Pulver n -s, - порошок
Puder ist ein Pulver mit Partikelgrößen unter 100 µm.
11. Salbe f -, -en мазь
Salben bestehen aus einer einphasigen Grundlage.
12. streichfähig мазеобразный
Gele sind bei Raumtemperatur streichfähig.
13. Wirkstoff m -es, -e   Wirkstofffreisetzung f -, -en   Wirkung f -, -en 1. активное вещество 2. действующий фактор высвобождение действующего вещества 1. действие (чего-л.) 2. воздействие, влияние
Der Wirkstoff ist die Substanz, die eine Wirkung besitzt.
14. Zäpfchen n -s, - свеча, суппозиторий
  Bei Zäpfchen gelangt der Wirkstoff rascher ins Blut.
15. Zubereitung f -, -en   zubereiten vt 1. изготовление (лек.) 2. способ изготовления приготовлять, готовить (пищу, лекарство)
Cremes sind mehrphasige Zubereitungen.

 

* * *

1. Creme [ ] f -, s крем
2. Dragee [ ] n -s, -s f -, -s драже
3. Emulsion f -, -en эмульсия
4. Extrakt m, n -(e)s, -e экстракт, вытяжка
5. Gel [ ] n -s, -e гель
6. Inhalator m -s, -en ингалятор
7. Kapsel f -, -n капсула
8. Lotio n -s Lotion f -, -en лосьон
9. Mixtur f -, -en микстура
10. Paste f -, -n паста
11. Pastille f -, -n пастилка, жевательная пастилка
12. Pflaster n -s, - пластырь
13. Pille f -, -n пилюля
14. Puder m -s, - пудра
15. Sirup m -s, -e сироп
16. Spray [ ] m -s и -, -s спрей
17. Suspension f -, -en суспензия
18. Tablette f -, -n таблетка

 

 


Modelle

 

1. zählen zu D.считать (кого-л. кем-л., что-л. чем-л.);

причислять, относить (кого-л. к кому-л., что-л. к

чему-л.)

Tabletten zählen zu den einzeldosierten Arzneiformen.

2. bezeichnen als A.охарактеризовать, описать, представить

Ölige Lösungen werden als Öle bezeichnet.

3. unterscheiden ie, ie in A, nach D.различать, распознавать

(по чему-л., в чём-л.)

Lösungen werden in wässrige, alkoholisch-wässrige und ölige

unterschieden.

Applikationsarten können nach dem Anwendungsort unterschieden

werden.

4. es handelt sich um A.речь идёт о …

In diesem Text handelt es sich um Lösungen.

 

Synonyme

verordnen – verschreiben

anfertigen – herstellen

besitzen – haben

enthalten – enthalten sein

zählen – gehören

die Applikationsform – die Verabreichungsform

applizieren – anwenden- verabreichen

die Arzneiform – die Arzneimittelform – die Darreichungsform –

die Zubereitungsform

die Arznei – das Medikament – das Arzneimittel – das Präparat – die Medizin – das Heilmittel

 

Übung 1. Lesen Sie phonetisch richtig!

Creme, Dragee, Gele, Spray, Sirup, Lotio, Dragiersirupe, Saccharose, Gelatine, Zinkoxid, Titandioxid, Cellulose, Sandwich, Claudius Galenus, Marc Aurel, lipophil, mehrphasig, dispers, alkoholisch, hydrophob, geliert.

 

 


Übung 2. Setzen Sie die unten angegebenen Modelle statt der

Punkte ein. Übersetzen Sie Sätze ins Russische.

 

1. Man... Lösungen, Suspensionen und Emulsionen. 2.... den hydrophoben Salben... Kohlenwasserstoffgele, Oleogele, Lipogele. 3. Applikationsarten... man... der Wirkung. 4. Eingedickte Auszüge aus Pflanzenstoffen... man... Extrakte. 5. Bei den Cremes............ disperse Systeme.

bezeichnen als A, zählen zu D, unterscheiden in A nach D, es handelt sich

um A

 

Übung 3. Ersetzen Sie die fettgedruckten Wörter durch passende

Synonyme. Übersetzen Sie diese Sätze ins Russische.

 

1. In Präparaten sind verschiedene Hilfsstoffe wie Farb- und Konservierungsmittel enthalten.

2. Pillen wurden früher händisch in der Apotheke angefertigt.

3. Oft gibt es verschiedene Darreichungsformen von einem und demselben Wirkstoff.

4. Entsprechend der Applikationsform muss die Darreichungsform gewählt werden.

5. Tabletten werden maschinell in großer Menge hergestellt.

6. Die Arzneien können in verschiedenen Arzneiformen appliziert werden.

7. Die Arzneiform muss eine exakte Dosierung des Arzneistoffes gewährleisten.

8. Salben gehören zu halbfesten Zubereitungen.

9. Der Hilfsstoff besitzt keine Wirkung.

Übung 4. Bilden Sie Antonympaare aus folgenden Wörtern.

 

innerlich weich
aufnehmen äußerlich
direkt händisch
schwach selten
oft indirekt
flüssig fest
hydrophob hydrophil
hart ausscheiden
maschinell stark

 


Übung 5. Bestimmen Sie die Bedeutung der stammverwandten

Wörter. Geben Sie die Übersetzung.

 

1. Applizieren, die Applikationsform, die Applikationsart.

2. Stoff, Wirkstoff, Feststoff, Pflanzenstoff, Quellstoff, Hilfsstoff. Arzneistoff, Grundstoff, Kohlenwasserstoff, Kunststofflack.

3. Wirken, Wirkung, Wirksamkeit, Wirkort, Wirkdauer, Wirkungsbereich. Wirkstoff, Wirkstofffreisetzung, Wirkstoffgemisch, Wirkungseintritt.

4. Mittel, Arzneimittel, Farbmittel, Konservierungsmittel.

5. Form, Applikationsform, Verabreichungsform, Arzneiform, Arzneimittelform, Darreichungsform.

6. Tablette, Filmtablette, Brausetablette, Retard-Tablette, Sublingualtablette.

 

Übung 6. Bilden Sie Wörter mit angegebenen Elementen.

 

a)

abwasch- -haltig
wasser- -frei
fett- -bar

 

b)

Fluss- (flüss-)   -ig
Öl-
Wasser- (wässr-, wässer-)

 

Übung 7. Was passt nicht?

 

1. Einnehmen, nehmen, schlucken, herstellen.

2. Mischen, pressen, verordnen, lösen.

3. Rektal, fest, oral, sublingual, intravenös.

4. Salben, Auszüge, Aufgüsse, Abkochungen.

5. Flüssig, halbfest, wässrig, fest, gasförmig.

Übung 8. Was passt zusammen?

a)

epikutan über die Mundschleimhaut
nasal auf die Haut
bukkal über die Nasenschleimhaut
rektal durch den Mund
oral/peroral unter Umgehung der Verdauungsorgane
parenteral über die Schleimhaut des Rectums
transdermal in die Vene
intravenös durch die Haut
subkutan unter die Haut

b) Erklären Sie bitte Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/in die folgenden

Applikationsformen.

Muster: - Könnten Sie mir bitte den Begriff „epicutan“ erklären?

- Ja, gern. Die Arznei wird auf die Haut appliziert.

 

Übung 9. Merken Sie sich!

dispergieren – gleichmäßig verteilen

suspendieren – feste Teilchen in einer Flüssigkeit fein verteilen, so dass sie

schweben

gelieren – zu Gelee erstarren, halbfest werden

okkusiv – abdeckend

transparent – durchsichtig

Penetration – Durchdringung, Durchsetzung

lipophil – fettliebend

hydrophob – wasserfeindlich, wasserabstoßend, nicht in Wasser löslich

hydrophil – wasserliebend, wasseraufnehmend, wasseranziehend

Infus – Aufguss

Dekokt – Abkochung

Suppositorium – Zäpfchen

Extrakt – Auszug

Arzneiform

 

Weil Menschen und Krankheiten so verschieden sind, gibt es auch so viele Arzneimittel und Arzneimittelformen.

Als Arzneiform oder auch Darreichungsform bezeichnet man die Zubereitung, in der ein Arzneistoff appliziert (Applikationsform) wird. Normalerweise enthält ein Arzneimittel einen oder mehrere Wirkstoffe und mehrere Hilfsstoffe. Der Wirkstoff ist die Substanz, die eine Wirkung besitzt, der Hilfsstoff besitzt keine Wirkung.

Man spricht über systematische und lokale Wirkung. Applikationsformen können auch nach Ort, wo das Arzneimittel angewendet wird, unterschieden werden:

1. auf die Haut/Schleimhäute:

epikutan, nasal, buccal, rectal usw.

2. durch das Körperinnere:

peroral, parenteral usw.

Die Arzneiform hat neben dem eigentlichen Wirkstoff oder Wirkstoffgemisch eine entscheidende Bedeutung für die Wirksamkeit des Arzneimittels.

Man unterscheidet heute folgende Arzneiformen: halbfeste, flüssige, feste und gasförmige.

Halbfeste Zubereitungen, zu denen Salben, Pasten, Gele und Cremes gehören, sind zur lokalen und transdermalen Wirkstofffreisetzung bestimmt und können eine erweichende oder schützende Wirkung auf die Haut ausüben.

Salben bestehen aus einer einphasigen Grundlage, in der feste oder flüssige Substanzen dispergiert sein können. Sie sind bei Raumtemperatur streichfähige wasserfreie Zubereitungen. Salbengrundlagen sind zum überwiegenden Teil aus Vaselin und anderen lipophilen Substanzen (z.B. Fette) aufgebaut.

Pasten sind streichfähige Zubereitungen mit hohem Anteil (>10%) an fein suspendiertenFeststoffen. Als Feststoff dient Pudergrundstoff (Titandioxid, Zinkoxid, Talk).

Gele bestehen aus gelierten Flüssigkeiten und werden mit geeigneten Quellmitteln (Stärke, Cellulosederivaten, Magnesium-Aluminium-Silikaten) hergestellt.

Cremes sind mehrphasige Zubereitungen, die aus einer lipophilen und einer wässrigen Phase bestehen. Bei den Cremes handelt es sich im Gegensatz zu den Salben um disperse Systeme d.h. eine Phase liegt fein verteilt in der anderen vor: O/W: Öl in Wasser, Wasser als äußere Phase (z.B. Milch) W/O: Wasser in Öl, Öl als äußere Phase (z.B. Butter). Man unterscheidet zwischen Wasser-in-Öl-Creme (W/O) und Öl-in-Wasser-Creme (O/W).

Flüssige Zubereitungen sind Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Viskosität zur Anwendung auf der Haut, um eine lokale Wirkung zu erreichen. Man unterscheidet Lösungen, Suspensionen, Emulsionen.

Lösungen sind klare, dünnflüssige Lösungen von Wirkstoffen in wässrigen, alkoholischen oder öligen Systemen. Alkoholische oder alkoholisch/ wässrige Lösungen werden als Tinkturen bezeichnet, ölige Lösungen als Öle.

Bei Suspensionen wird ein in der Grundlage unlöslicher Feststoff in einer wässrigen (Schüttelmixtur oder Lotio) oder öligen Grundlage fein verteilt/ suspendiert.

Emulsionen als Arzneiform sind allgemein dünnflüssigere Cremes vom W/O – oder O/W – Typ.

Feste Arzneiformen sind Pulver und Puder, Tabletten, Dragees, Kapseln.

Pulver ist Zubereitung aus festen, losen, trockenen, mehr oder weniger feinen Teilchen.

Puder = Pulver mit Partikelgrößen unter 100 µm.

Granulate = Zubereitung aus gröberen Körnern.

Tabletten zählen zu den einzeldosierten Arzneiformen, die durch Pressen unter hohem Druck geformt werden.

Dragees sind in der Regel mit Zucker oder Zuckersirup überzogene Tablettenkerne. Dragiersirupe enthalten bis zu 80% Zucker, vorwiegend Saccharose.

Kapseln sind feste, normalerweise einzeldosierte Arzneiformen, mit einer harten oder einer weichen Hülle. Die Hüllen von Kapseln bestehen nach dem Arzneibuch meist aus Gelatine.

Zu den gasförmigen Arzneiformen gehören „Reine Gase“ (Narkosegase), Aerosole. Die Anwendung erfolgt inhalativ-pulmonal.

 

Übung 10. Machen Sie den Plan des Textes zusammen.

 

Übung 11. Was gehört zusammen?

 

1. Pulver von hohem Zerkleinerungsgrad ist a) nach der Wirkung
2. Der Wirkstoff besitzt b) bei Raumtemperatur streichfähig
3. Die Applikationsarten unterscheidet man c) eine Wirkung
4. Die Arzneiform hat eine große Bedeutung d) Tinkturen
5. Halbfeste Zubereitungen sind e) Lösungen
6. Alkoholische oder alkoholisch/wässrige Lösungen sind f) Puder
7. Wenn feste Stoffe in einem Lösungsmittel gelöst werden, spricht man über g) Gelatine
8. Die Hüllen von Kapseln bestehen meistens aus h) für die Wirksamkeit des Arzneimittels

Übung 12. Machen Sie das Schema und erzählen Sie über

Arzneiformen. Gebrauchen Sie folgende Modelle:

zählen zu D, unterscheiden in A, einteilen in A.

 

Arzneiformen

 

halbfeste Arzneiformen            

 

 

Salben        

Übung 13. Erzählen Sie über die Klassifikation der Tabletten.

Benutzen Sie „Übersicht Tabletten“.

Übersicht Tabletten

· Nichtüberzogene Tabletten

· Überzogene Tabletten (Filmtabletten). Der Kern wird mit einer Schicht aus Kunststofflack überzogen.

· Brausetabletten. Sie werden vor der Einnahme im Wasser gelöst.

· Tabletten zur Herstellung einer Lösung oder Suspension zum Einnehmen (sog. „Tabs“)

· Magensaftresistente Tabletten

· Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung („Retard-Tabletten“ oder Depot-Tabletten). Sie geben ihren Wirkstoff erst allmählich (retardiert) frei.

 

Übung 14. Lesen Sie die Einteilung der Arzneiformen aus Wikipedia,

der freien Enzyklopädie. Vergleichen Sie die mit der

Klassifikation aus dem Text „Arzneiform“. Welche

Schlüsse können Sie ziehen?

 

Einteilung der Arzneiformen

 

Flüssig

Lösung, Sirup, Saft, Tinktur, Tee, Injektions-und Infusionslösung, Drageextrakt, Perkolat.

 

Fest

Pulver, Puder, Granulat, Tablette, Dragee, Kapsel, Oblong, Brausetablette, Pille.

 

Halbfest

Suspension, Emulsion, Paste, Creme, Salbe, Gel, Lotion, Suppositorium (Zäpfchen), Liniment, Globuli.

Weitere

Nanosuspension, Pflaster, Transdermales Pflaster, Spray, Inhalat, Implantat.


Übung 15. Lesen Sie den Text. Erklären Sie diese Applikationsarten

auf Russisch.

Applikationsformen

Die Art und Weise, wie ein Arzneimittel auf oder in den Körper verabreicht wird, heißt Applikationsform oder Verabreichungsform. Entsprechend der Applikationsform muss die Darreichungsform gewählt werden, also die Art, wie das Medikament zubereitet wird (z.B. Tablette, Suppositorium usw.) Man unterscheidet Applikation auf Haut und Schleimhaut, enterale Applikation (enteral=griech. über den Darm) und parenterale Applikation (para=griech. am Magen-Darm-Trakt vorbei). Auf welchem Wege wird ein Arzneistoff am besten dem Körper zugeführt? Hier spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle: Art des Arzneistoffes, gewünschter Wirkort (lokal oder systematisch), Wirkungseintritt und Wirkdauer, Zustand und Wunsch des Patienten.

 

Applikationsformen bei Gabe auf Haut und Schleimhaut
Epikutan Auf die Haut
Perkutan Resorption durch die Haut = transkutan
Bukkal In der Wangentache zergehen lassen
Sublingual Unter der Zunge zergehen lassen
Lingual Auf der Zunge zergehen lassen
Peroral Anwendung oder Resorption über die Schleimhäute von Magen und Darm
Nasal Auf der Nasenschleimhaut anwenden
Konjunktival Auf der Bindehaut des Auges anwenden
Otal Am und im Ohr anwenden
Pulmonal Auf der Bronchial- und Alveolarschleimhaut anwenden
Vaginal Auf der Vaginalschleimhaut anwenden, in die Scheide einführen
Rektal In den Enddarm einführen

 

Parenterale Applikationsformen.
Intravenös (i.v.) In eine Vene
Intramuskulär (i.m.) In einen Muskel
Subkutan (s.c.) Unter die Haut
Intrakutan (i.c) In die Haut, z.B. Testallergene
Intraarteriell (i.a.) In die Arterie
Intraperitoneal (i.p.) In die Bauchhöhle
Intraartikulär In das Gelenk
Periartikulär In die Umgebung des Gelenks
Intralumbal In die Rückenmarksflüssigkeit, z.B. bei Chemotherapie und Lumbalanästhesie
Intrathekal In den Liquorraum
Epidural In den Spalt über der harten Rückenmarkshaut, z.B. bei der Epiduralanästhesie
Intrakardial In das Herz

Übung 16. Lesen Sie den Text. Beantworten Sie die folgenden

Fragen:

 

1. Warum werden neue Arzneiformen entwickelt?

2. Von welchen Arzneiformen ist die Rede im Text?

 

Moderne Arzneiformen

 

Neue Arzneiformen werden entwickelt, um Fehler bei der Dosierung und Einnahme zu verringern, die Anwendung patientenfreundlicher zu machen und damit mehr Therapietreue zu erreichen. Neue Arzneiformen sind in ihrer Anwendung einfacher, sicherer und sparen dadurch Kosten ein. Viele der neuen Arzneistoffe könnten in herkömmlichen Arzneiformen gar nicht angewendet werden.

Es gibt Medikamente auch als Pflaster, Nasenspray oder im Inhalator oder Dosieraerosol.

Beim Pflaster oder transdermalen therapeutischen System (TTS) sind die Arzneistoffe wie in einem Sandwich verpackt. Der Wirkstoff gelangt über die Haut in den Körper und nicht über den Magen-Darmtrakt (Schmerzpflaster, Hormonpflaster, Nikotinpflaster usw.). Nasalsprays werden rasch über die Nasenschleimhaut aufgenommen und die Wirkung des Arzneimittels kann sofort eintreten. Der Wirkstoff gelangt direkt in die Blutbahn ohne vorher im Magen- Darmtrakt verändert oder zerstört zu werden. (Osteoporose-, Mig-räne-, Hormonbehandlung usw.)

In der Asthmatherapie werden mit Hilfe von Inhalatoren Arzneistoffe direkt in die Lungengefäße eingebracht.

Sublingualtabletten sind rasch lösliche Tabletten, die unter oder auf die Zunge gelegt werden. Die Tablette zerfällt sofort und kommt gelöst in den Magen ohne große Flüssigkeitsmenge.

 

Übung 17. Wie sind die Arzneimittel in diesem Fall zu applizieren?

- Ich empfehle ihm/ihr...

 

1. Der Kranke leidet an dauernden Schmerzen.

2. Ein junger Mann will das Rauchen aufhören.

3. Eine alte Frau leidet an Asthma.

4. Seit langem nimmt der Patient Arzneimittel gegen Osteoporose.

5. Eine junge Frau sucht eine Alternative für „Antibaby-Pille“.

 

Übung 18. Welche Wörter werden definiert.

 

Tabletten Sublingualtabletten Darreichungsform Zäpfchen Applikationsform

 

a) Arzneiformen, die durch Pressen pulverförmiger Substanzen hergestellt werden =

b) Rasch lösliche Tabletten, die unter oder auf die Zunge gelegt werden =

c) Arzneiform, die ausschließlich zur rektalen Applikation bestimmt ist =

d) Die Art, wie das Medikament zubereitet wird =

e) Die Art und Weise, wie ein Medikament verabreicht wird =

 

 

Übung 19. Lesen Sie das Gespräch und machen Sie Notizen.

 

Nr. Arzneiform Vorteil
     
     
     

 

Peter studiert Pharmazie an der Uni. Michael ist sein Freund.

 

M.: Sag mal Peter, warum es verschiedene Darreichungsformen von einem und demselben Wirkstoff gibt: Tabletten, Zäpfchen, Lösungen usw.
P.: Das ist ganz einfach. Die Darreichungsform oder Arzneiform hat einen großen Einfluss auf die Wirkung eines Arzneimittels.
M.: Aber wie?
P.: Retard- oder Depot-Tabletten geben ihren Wirkstoff langsam frei. Man erreicht auf diese Weise eine gleichmäßige Wirkung über einen längeren Zeitraum.
M.: Na klar. Aber ASS in Brausetabletten? Unsinn!
P.: Und in diesem Fall für eine schnell eintretende Wirkung. Der Wirkstoff wird gelöst aufgenommen und gelangt rascher ins Blut.
M.: Wie bei plötzlichen Kopfschmerzen?
P.: Ja, aber beim empfindlichen Magen empfehlen sich besonders magenverträgliche Präparate mit einem Überzug, der sich erst im Darm auflöst.
M.: Na klar. Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.  

Übung 20. Lesen Sie nur den Titel des Textes. Was steht wohl in

diesem Text? Sammeln Sie vor dem Lesen Ideen. Was

wissen Sie schon darüber?

Galenische Pharmazie

 

Die Bezeichnung „Galenische Pharmazie“ geht auf Claudius Galenus zurück. Galenus, griechischer Arzt am Hofe des römischen Kaisers Marc Aurel, lebte in den Jahren 129-199 unserer Zeitrechnung. Er stellte zu 473 verschiedenen Heilpflanzen eine Art Einzelbeschreibungen (Monographie), indem er ihr Aussehen und ihre Wirkung genau beschrieb, ihnen Stärkegrad zuwies und Behandlungsanweisungen erteilte. Seine Schriften stellten einen wesentlichen Grundstein für die Entwicklung der Galenik* dar, die nach ihm benannt wurde. Bei der Herstellung der galenischen Arzneimittel bestrebt man die Zusammensetzung der Droge nicht zu verändern. Sie sind ausschließlich aus Pflanzen und tierischen Produkten hergestellt. Dekokte, Infuse, Tinkturen, Extrakte und Sirupe sind Zubereitungsformen einer Heilpflanze.

Abkochungen (Dekokte) sind wässrige Auszüge aus zerkleinerten Pflanzenteilen. Man übergießt 1 Teil der Pflanzenmasse mit 10 Teilen kalten Wasser und erhitzt eine halbe Stunde unter häufigem Umrühren im kochenden Wasserbad und dann filtriert durch Mull.

Aufgüsse (Infusa) sind wässrige Auszüge aus zerkleinerten Pflanzenteilen. Man übergießt 1 Teil zerkleinerter Pflanzenmasse mit 10 Teilen kochenden Wasser, lässt 15 Minuten im Wasser weiter kochen, presst nach Erkalten ab und filtriert den Aufguss durch Mull.

Auszüge (Extrakte) sind eingedickte Auszüge aus Pflanzenstoffen oder eingedickte Pflanzensäfte. Die galenischen Arzneimittel sind auch heute von großer Bedeutung.

Tinkturen sind dünnflüssige, gefärbte Auszüge aus pflanzlichen und tierischen Stoffen. Sie werden mit Hilfe von Weingeist, Ätherweingeist, Wein, Azeton oder Wasser hergestellt.

 

* Galenik – Wissenschaft über die Herstellung der Arzneimittel

 

Übung 21. Aus wie vielen Teilen besteht der Text? Welche

Überschriften passen zu diesen Teilen?

 

Übung 22. Über welche Zubereitungsformen informiert der Text?

Sammeln Sie im Text alle Verben, die Sie brauchen, um

die Gewinnung dieser Zubereitungen zu beschreiben.

 

Übung 23. Vergleichen Sie diese Arzneizubereitungen.

 

Arzneiform Allgemeines Unterschiede
     

Übung 24. Was können Sie auch sagen?

 

1. Die galenischen Arzneimittel sind ausschließlich aus Pflanzen und tierischen Produkten hergestellt.

a) Die Arzneimittel kann man aus Pflanzen und Tierreich herstellen.

b) Die galenischen Präparate sind von pflanzlicher und tierischer Natur.

 

2. Galen verfasste erstmals Klassifizierung der Medikamente.

a) Galen stellte einen Kodex der damals gebräuchlichen Medikamente zusammen.

b) Galen stellte zu verschiedenen Heilpflanzen Monographien mit der Beschreibung ihrer Wirkung dar.

 

3. Der Arzneiform kommt eine entscheidende Bedeutung für die Wirksamkeit des Arzneimittels zu.

a) Die Darreichungsform ist für die Wirkung eines Arzneimittels entscheidend.

b) Der Applikationsform kommt eine entscheidende Bedeutung für die Wirksamkeit des Arzneimittels zu.

 

Übung 25. Definieren Sie. Die Information aus der Tabelle kann

behilflich sein.

 

  Kapsel: Einzel dosierte Arzneiform, deren Wirkstoffe zusammen mit den Hilfsstoffen in einer elastischen Hülle eingeschlossen sind.
  Feine Verteilung einer Flüssigkeit in einer anderen. Die Flüssigkeiten sind nicht ineinander löslich.
  Alkoholischer Auszug aus pflanzlichen oder tierischen Drogen.
  Weiche, gut verstreichbare Zubereitung mit hohem Wassergehalt.
  Streichfähige Zubereitung auf Fettbasis, die zur Anwendung auf Haut oder Schleimhaut bestimmt ist.
  Salbe mit einem hohen Feststoffgehalt.
  Wässrige, sehr gut verstreichbare Zubereitung, die mittels Quell- und Gelierstoffe „zusammengehalten“ wird.
  Sehr fein zerkleinerte, feste Substanzen, enthalten Hilfsstoffe wie geschmackverbessernde Zusätze und Füllmittel.
  Körnerförmige Gebilde aus zusammengelagerten Pulverteilchen.
  Feste, einzeldosierte Arzneiformen, die durch Pressen von Pulver entstanden sind. Sie enthalten die Menge der Einmalgabe eines oder mehrerer Arzneistoffe.
  Tablette mit zusätzlichem Überzug (meist Zuckerguss, oft gefärbt), ggf. mit säurefestem Überzug, damit sie sich erst im Dünndarm auflöst.
  Einzeln dosierte Arzneizubereitung zum Einführen in den Enddarm.

Tabelle: Überblick über Arzneimittelformen

Gasförmige Arzneimittelformen

Gase:„Reine“ Gase Verabreichung: pulmonal Bsp.: • Narkosegase • Sauerstoffgas bei Atemstörungen • Lachgas zur Schmerzbekämpfung Verwendet werden dürfen nur sog. medizinische Gasehöchster Reinheit Aerosole:„Schweben“ fester oder flüssiger (Wirkstoff-)Teilchen (Durchmesser 0,5–5,0 μm) in einem Gas, meist Luft Verabreichung: pulmonal Bsp.: Dosieraerosole oder Pulverinhalate zur Asthmatherapie

Flüssige Arzneiformen

Lösung:Fester Wirkstoff, vollständig gelöst in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Wasser, Alkohol Verabreichung: kutan, oral, parenteral Lateinisch: Solutio, Abk. Sol.; auch Ausgangsmaterial zur Herstellung von Inhalaten Tinktur:Alkoholischer Auszug aus pflanzlichen oder tierischen Stoffen Verabreichung: kutan, oral Lateinisch: Tinctura, Abk. Tinc
Suspension:Aufschwemmung eines festen Wirkstoffes in einer Flüssigkeit Verabreichung: kutan, oral Teilchen „schweben“ in der Flüssigkeit. Vor Gebrauch schütteln! Auch Ausgangsmaterial zur Herstellung von Inhalaten Emulsion:Mischung (feinste Verteilung) zweier nicht miteinander löslicher Flüssigkeiten Verabreichung: kutan Bsp.: Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl-Emulsion

Halbfeste Arzneiformen

Salbe:Wirkstoff eingebettet in streichfähige Grundmasse (Salbengrundlage), meist auf Fettbasis Verabreichung: kutan Lateinisch: Unguentum, Abk. Ungt. Creme:Weiche „Salbe“ mit hohem Wassergehalt Verabreichung: kutan
Paste:Relativ feste „Salbe“ mit hohem Pulveranteil Verabreichung: kutan Gel:Wirkstoff eingebettet in wasserlösliche Grundmasse mit Quellstoffen und Geliermitteln Verabreichung: kutan Trocknet auf der Haut, wirkt kühlend

Feste Arzneiformen

Pulver:Sehr fein zerkleinerte, feste Substanzen Verabreichung: Meist lokal zum Auftragen auf die Haut (Puder). Seltener oral, dann in der Regel in Flüssigkeit gelöst Eingeschränkte Haltbarkeit, da Pulver durch die Luftfeuchtigkeit verklumpt (zieht Wasser an). Dosierung ungenau, falls nicht in Beutelchen verpackt. Ausgangsmaterial z.B. für Lösungen zur oralen Gabe Granulat:Grobkörnig zerkleinerte, feste Substanzen Verabreichung: Meist oral mit Flüssigkeit Dosierung ungenau, falls nicht in Beutelchen verpackt
Tablette:Festgepresstes Pulver in meist runder Form Verabreichung: oral Genaue Dosierung, vielfach Teilen an Kerbung möglich. Oft schlecht zu schlucken Kapsel:Feste oder flüssige Arzneisubstanz in einer im Magen-Darm-Kanal löslichen Hülle auf Stärke- oder Gelatinebasis Verabreichung: Meist oral. Zerbeißkapseln nicht schlucken, sondern zerbeißen Umhüllung verändert sich mit der Zeit, wird je nach Material klebrig oder spröde. Pulverhaltige Kapseln können auch Ausgangsmaterial zur Herstellung von Inhalaten sein. Nicht teilbar, Öffnen oft möglich
Tee:Getrocknete (zerkleinerte) Pflanzenteile Verabreichung: V. a. oral nach Zubereitung eines Aufgusses mit kochend heißem Wasser Zäpfchen(Suppositorium, Abk. Supp.): Einbettung des Wirkstoffs in eine Fettgrundlage, die bei Körpertemperatur schmilzt Verabreichung: Meist rektal. Bei Vaginalzäpfchen vaginal Effektiv verfügbare Wirkstoffmenge variiert aufgrund stark schwankender Resorption erheblich

Sonderformen (Bsp.)

Implantate:Dauerhaft in Körperhöhlen oder Organe eingebrachte (implantierte) Fremdmaterialien Verabreichung: Operative Einbringung Bsp.: • Herzschrittmacher • ICD (implantible cardioverter defibrillator)  

Übung 26. Was passt wo? Markieren Sie.

 

Die pharmazeutische Technologie (auch Arzneiformenlehre genannt) beschäftigt sich mit den... also den Zubereitungen der Arzneistoffe. Die alte Bezeichnung für pharmazeutische Technologie lautet.... Sie ist nach dem griechischen... Galenus von Pergamon benannt und auf seinen Schriften aufgebaut. Man... halbfeste, feste, flüssige und gasförmige Arzneiformen. Anfänglich...... Arzneiformen empirisch d.h. durch Ausprobieren, heute aufgrund wissenschaftlicher.... Aber sie alle... vielen Anforderungen: Dosierungsgenauigkeit, chemische, biologische, physikalische und... Verträglichkeit, … u.a.m. Galenik Arzt Stabilität Arzneiformen entwickelten sich Erkenntnisse entsprechen unterscheidet physiologische

 

Übung 27. Sprechen Sie zum Thema „Arzneiformen“.

 

Aufgabe I. Lesen Sie die Artikel aus dem Glossar und die Aufgaben

1-5. Welcher Artikel passt zu welcher Situation.

 

Situation          
Lösung            

 

1. Sie suchen die Definition des Begriffs „Aerosole“.

2. Sie verstehen die Bedeutung des Wortes „Okkusion“ nicht.

3. Angina. In welcher Form sollen Sie die Tabletten kaufen: Kautabletten oder Lutschtabletten?

4. Auf der Packung eines Arzneimittels haben Sie gelesen: „Saft“. Säfte als Arzneimittel? Das verstehen Sie nicht.

5. Ihr Freund behauptet, dass Expidets anders Brausetabletten genannt werden. Sie meinen, dass sie Schmelztabletten heißen.

 

A Expidets sind plättchenartige, leicht zerbrechliche Zubereitungen; sind so wasseranziehend (hygroskopisch), dass sie auf der Zunge ohne weitere Flüssigkeitszufuhr zergehen, und werden als Schmelztabletten bezeichnet.  
B Aerosole sind Flüssigkeiten, die mit Hilfe eines Zerstäubers auf die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen aufgebracht werden oder die zum Einatmen bestimmt sind.
C Okkusion ist eine behinderte Wasserabgabe durch Abdeckung der Haut.  
D Aerosole finden neben der inhalativen Anwendung auch Einsatz als Arzneiformen der nasalen und kutanen Applikation.  
E Antibiotikhaltige Säfte sind aus Stabilitätsgründen meist als so genannte Trockensäfte im Handel. Man füllt sie kurz vor Gebrauch mit einer bestimmten Menge Wasser auf. Danach werden sie im Kühlschrank aufbewahrt.  
J Lutschtabletten lässt man langsam im Mund zergehen. Sie sollen meist eine lokale Wirkung entfallen z.B. desinfizierende Halstabletten.  

 



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