Красною кистью рябина зажглась




Приложение

к положению о конкурсе работ

на участие в межрегиональном языковом этнокультурном лагере

для детейроссийских немцев Центрального и Северо-Западного регионов России «Spiel im Spiel!»

Ивановской областной общественной организации

"Центр немецкой культуры "Надежда"

 

 

Viktor Schnittke

***

Die Welt ist mir zweimal gegeben:
als Wirklichkeit und als Traum.
Ich lebe ein zweifaches Leben.
Ich schwebe am schwindenden Saum

 

des Tages, im Zwielicht, im Schatten
der nahenden Nacht, im Bereich,
wo Helle und Dunkel sich gatten,
am Waldrand, am schimmernden Teich.

 

Das Plätschern, das Raunen der Bäume
berührt mich im Schlaf, und ich trag
die stummen Gestalten der Träume
hinein in den hellichten Tag.

Viktor Schnittke

***

 

Ein kleiner Ort an einem großen Fluß.
Die Gassen ungepflastert. Hohe Zäune.
Ein grüner Hof. Ein Wohnhaus. Eine Scheune.
Die Bauten alt, doch wie aus einem Guß.

 

Ein Mütterchen von hagerer Gestalt
macht sich zu schaffen an den Gurkenbeeten.
Tagsüber Arbeit: Kochen, Waschen, Jäten.
So bleibt man stark, wird man auch langsam alt.

 

Ein Junge, tief im Schatten, liest ein Buch.
Die Welt ist voller Wunder, und ihr Wesen
ist eine Melodie. Er hört beim Lesen
davon ein Bruchstück. Doch ein helles Tuch

 

verhüllt den Rest. Er ahnt, es kommt die Zeit,
da wird sich ihm das Ganze offenbaren.
Die Sonnenblumen ragen in den klaren
vorabendlichen Himmel. Weit und breit

 

kein Wölkchen. Eine sanfte goldne Flut
ergießt sich über Menschen, Städtchen, Steppe.
Die Sonne zaudert vor der steilen Treppe
des Untergangs. Sie sieht: Der Tag war gut.

 

Виктор Шнитке

***

Зверь
рифмует со словом – верь.
Я верю,
эта рифма весьма весома.

 

У меня две смешные собаки дома.
И когда зимний ветер стучится в двери
и даже, я слышу –
колышет крышу,

 

тогда мое сердце поет в груди.
Здесь две собаки сидят на печке.
О радость в сердечке,
не проходи!

 

 

Афанасий Фет

Зреет рожь над жаркой нивой…

Зреет рожь над жаркой нивой,
И от нивы и до нивы
Гонит ветер прихотливый
Золотые переливы.

Робко месяц смотрит в очи,
Изумлен, что день не минул,
Но широко в область ночи
День объятия раскинул.

Над безбрежной жатвой хлеба
Меж заката и востока
Лишь на миг смежает небо
Огнедышащее око.

Нора Пфеффер

Сосновый бор


Высоко-высоко вздымаются сосны
И кажется: сами они светоносны.
Подобно пилястрам стволы в небосклон
Идут, как ряды ионийских колонн.

 

И в зале огромном прохладные зори,
И благостна тишь в кафедральном соборе.
Ты в благоговейном раздумье не зря:
Как будто бы замер ты у алтаря.

 

Но живы могучие эти колонны,
И солнцу открыты крылатые кроны,
И здесь фимиамом тебе не кадят,
Не видно мерцания свеч и лампад.

 

От самых корней неустанные соки
Питают стволы до верхушек высоких,
И густо струится, ты чувствуешь сам,
Такой ароматный смолистый бальзам.

 

Лучи проберутся неслышно сквозь кроны,
К стволам исполинским прильнут отрешенно.
Под своды зеленые ввысь на простор
Не хлынет волной литургический хор.

 

Но этот собор сокровенным молчаньем
На боль и на радость твою отвечает.
И так сострадательна здесь тишина,
Что сердце умиротворяет она.

 

Александр Блок

Осенняя элегия

Медлительной чредой нисходит день осенний,
Медлительно крутится жёлтый лист,
И день прозрачно свеж, и воздух дивно чист —
Душа не избежит невидимого тленья.

 

Так, каждый день стареется она,
И каждый год, как жёлтый лист кружится,
Всё кажется, и помнится, и мнится,
Что осень прошлых лет была не так грустна.

Nora Pfeffer

Schnick und Schnack

 

Lange mußte Mutter Schnecke

ihre kleinen Schnecken wecken,

denn zur Schule sollten sie

heute gehen in aller Früh.

 

D’rum beginnen sich zu recken

Schnick und Schnack, die beiden Schnecken,

kriechen endlich ganz heraus,

jede – aus dem eignen Haus.

 

Waschen sich nun ohne Eile,

gähnen dann noch eine Weile,

schlürfen langsam den Kakao,

frisch gekocht aus Morgentau.

 

Schließlich machen sich die Schnecken

auf den Weg zur Gartenhecke.

Wo die neue Schule steht,

halb verdeckt vom Blumenbeet.

 

Und sie schleppen sich und schleifen,

lassen einen breiten Streifen

hinter sich als weiße Spur

während ihrer Schneckentour.

 

„Schnick“, sagt Schnack, „wozu so hasten?

Komm, wir wollen etwas rasten

unter diesem grünen Reis,

denn die Sonne brennt schon heiß! “

 

Darum lagern sich die beiden

voller Lust und Daseinsfreude

in dem sametweichen Moos,

unbeschwert und sorgenlos.

 

Und der Sonnenball steigt höher,

doch die Schule rückt nicht näher,

deshalb geht’s durch Gras und Kräuter

nun im Schneckentempo weiter.

 

Angelangt im Schulhof schließlich,

sind die Schnecken recht verdrießlich,

denn der Unterricht ist aus,

alle sind schon längst zu Haus.

 

Die getreuen Schneckenbrüder

trösten sich dann aber wieder:

„Ach, was tut’s“, sagt Schnick zu Schnack,

„Morgen ist ja auch ein Tag!“

 

Viktor Heinz

Es war ein Traum

 

Du kamst wie ein Komet von ferne,

du kamst und gingst auch wieder fort…

Als sich erhellten Ost und Nord,

erlosch die kleine Stadtlaterne.

 

Ein scharfer Strom

kam mit den Blicken

aus deiner blauen Augen

Grund

 

Sie schnitten mir die Seele wund

und hämmerten mein Herz in Stücke.

Und so verstümmelt sah ich plötzlich

des tiefen Abgrunds steile Wand.

 

Es war ein Traum, der uns verbrand,

und das Erwachen war entsetzlich.

 

 

Марина Цветаева

Красною кистью рябина зажглась

Красною кистью
Рябина зажглась.
Падали листья.
Я родилась.

Спорили сотни
Колоколов.
День был субботний:
Иоанн Богослов.

Мне и доныне
Хочется грызть
Жаркой рябины
Горькую кисть.

 

 

Rosa Pflug

Mondgesicht

 

Ein Kreis,

zwei Punkte.

Komma, Strich.

Fertig ist das Mondgesicht.

 

Ein großer Kreis –

das ist der Bauch.

Und Hände kriegt

der Bursche auch.

 

Dann mal’ ich noch

zwei Füße dran,

zieh’ dem Kerl die Schuhe an –

 

und fertig ist

der kleine Wicht

mit dem runden Mondgesicht.

 

Rosa Pflug

Das Herz lebt im Frühling

 

Die Sonne bringt Sommer,

der Winter bringt Frost.

Der Herbst bringt uns Wehmut,

der Frühling bringt Trost.

 

Das Steitroß der Dichtung

jagt über das Feld

und sucht eine Lichtung

im Schatten der Welt.

 

Ja, reich ist die Wahrheit,

die Lüge ist arm.

Und nie wird die Seele

im fremden Land warm.

 

Der Zeitwind bläst heftig

und wild wogt die See.

Das Herz lebt im Frühling,

die Jahre – im Schnee.

 

Евгений Евтушенко

Не разглядывать в лупу

Не разглядывать в лупу
эту мелочь и ту,
как по летнему лугу,
я по жизни иду.

 

Настежь —
ворот рубашки,
и в тревожных руках
все недели —
ромашки
о семи лепестках.

Ветер сушит мне губы.
Я к ромашкам жесток.
Замирающе:
«Любит!»-
говорит лепесток.

Люди, слышите, люди,
я счастливый какой!
Но спокойно:
«Не любит»,
возражает другой.

Nelly Wacker

Solange ich lebe...

Schenke mir Blumen, solange ich lebe!

Solange ihr Duft mein Herz kann erheben…

Solange die zarten Blätter mich freuen…

Später… Ja, später wirst du es bereuen…

 

Singe mir Lieder, solange ich lebe!

Solange ihr Klang mein Herz kann durchbeben…

Willst du mich glücklich sehn – sing immer wieder!

Nachher… Ja, nachher brauch’ ich keine Lieder!

 

Schenke mir Liebe, solange ich lebe!

Solange im täglichen Schaffen und Streben

dein liebreiches Wort kann mein Leben verschönern!

Was helfen mir nachher Blumen, Lieder und Tränen!



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Дата создания страницы: 2019-06-10 Нарушение авторских прав и Нарушение персональных данных


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