й вопрос. Открытие «германского культурного мира».




Лекция № 2. Рождение «германского культурного мира». Его развитие в греко-римскую эпоху и в эпоху «великого переселения народов» (ok. V в. до н. э. — V в. н. э.).

Vorlesung Nr. 2. Die Geburt der „deutschen kulturellen Welt‟. Ihre Entwicklung in der griechisch-römischen Epoche und in der Zeit der großen Völkerwanderung (ca V Jh. v. u. Z. — V Jh. unserer Zeitrechnung).

1-й вопрос. Открытие «германского культурного мира».

1. Frage. Die Entdeckung der «deutschen kulturellen Welt».

2-й вопрос. Германский мир и "Рах Romana". Великое переселение народов.

2. Frage. Die Deutsche Welt und „Pax Romana‟. Die große Völkerwanderung.

Einleitung (Vorwort)

Die deutsche Kultur kann nur aus dem Zusammenhang mit der europäischen Kultur verstanden werden. Sie geht auf die gleichen Voraussetzungen zurück, unterliegt ähnlichen kulturgeschichtlichen Entwicklungen, hat aber dennoch ihre eigene Bildungswelt hervorgebracht. Seit es Menschen gibt, besteht Kultur. Sie hat sich schon auf den frühen Stufen der Geschichte geäußert: im Umgang mit dem Feuer, in der Herstellung von Tongefäßen, in der Zubereitung der Mahlzeiten, in gemeinsamen Lebensformen, in Wohnung, Handwerk, Kunst, Begräbnis, Festen, Liebesgefühle der Menschen, Verehrungsformen des Göttlichen. Kultur ist, also, Ausdruck des menschlichen Lebens in Werken und sozialen Ordnungen.

Im deutschen Sprachgebrauch unterscheidet man immer noch die Begriffe Kultur und Zivilisation. Von Zivilisation spricht man im Hinblick auf den technischen Fortschritt und dessen Bedeutung Für ein menschenwürdiges Zusammenleben in den modernen Staaten. Kultur ist ein umfassenderer Begriff. Es gehören dazu die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Vorgänge, in unserer Zeit erscheint die Kultur oft als ein selbständiger Bereich von Kunst und Wissenschaft.

Archäologische Befunde deuten darauf hin, dass in Deutschland ein Mensch ca 500–300 tausend Jahre vor Christenzeit, in der Altsteinzeit (палеолит) (das war der

sogenannte „Heidelberger Mensch‟) erschien.

In der Übergangsperiode von der Altsteinzeit zur Jungsteinzeit (неолиту) kamen die primitiven Stämmen der Angler und Jäger in die von den Gletschern befreiten nördlichen Regionen des heutigen Deutschlands. In der 3–2 Jahrtausend vor Christenzeit beschäftigten sie sich bereits nicht nur mit der Fischerei und Jagd, sondern auch mit der Viehzucht und Ackerbau. Zu Beginn des 1. Jahrtausend vor Christenzeit kam auch die eiserne Waffe zur Verwendung.

Am Ende des 1. Jahrtausend v. Chr. stießen die germanischen Stämme auf das Römische Reich. Wiederholt versuchte es Rom, germanische Gebiete östlich des Rheins zu erobern, aber diese Expansionsversuche blieben ergebnislos. Nur kleiner Teil der germanischen Territorien am linken Rheinufer wurden an das Reich angeschlossen.

Zu 4. Jahrhundert unserer Zeit infolge der Bewegung und der Mischung entstanden die neuen germanischen Stämme, ein Teil von denen in 4–6 Jh. im Rahmen des Prozesses der s.g. „Großen Völkerwanderung‟ die Gebiete des weströmischen Reiches besaß. So kamen dorthin die Alemannen, die Bayern, die Ostfranken, die Sachsen, die Thüerngen, die Friesen.

 

й вопрос. Открытие «германского культурного мира».

1. Frage. Die Entdeckung der „deutschen kulturellen Welt‟.

Das Problem der Ethnogenese der uralten Germanen. Die Geschichte eines jeden Volkes beginnt mit seiner Herkunft, dessen Ursprung am häufigsten der nichtschriftlichen (oder vorschriftlichen) Epoche gehört. Dementsprechend zerfällt die Ethnogenese der Germanen in zwei große Phasen (vorschriftliche und schriftliche), jede von ihnen hat eigene Quellenbasis, eigene wissenschaftliche Angänge und Methoden. Die Ethnogenese der uralten Germanen ist ein seit Jahrhunderte diskutiertes historisch-wissenschaftliches Problem. Ihre Lösung ist nur auf Grundlage der interdisziplinären Studien von Archäologen, Ethnologen, Linguisten, Historiker möglich. Die Entdeckung der Welt der Germanen ist ein Verdienst der antiken Historiographie.

Eine der ersten Erwähnungen über die Germanen finden wir in den Studien des griechischen Philosophen Poseidonios aus Massalia [Посидоний из Массилии] (ca. 135–50 Jahren vor unserer Zeitrechnung). Poseidonios kannte die Germanen offenbar nur als ein in der Nähe des Rheins lebendes, den Kelten nahestehendes Volk der bekannten Welt (Oikoumene). Der Grieche schrieb: „Die Germanen essen in der grossen Menge gebratenes Fleisch trinken dabei Milch und unvermischten Wein‟. Diese Beschreibung bedeutete nichts anders, als die Barbaren (ursprüngliche Bezeichnung im antiken Griechenland für alle diejenigen, die nicht, oder schlecht griechisch sprachen).

Der antike Geographe Strabon (ca 64 Jahr v. Chr. – ca 20. Jahr unserer Zeitrechnung) gibt in seiner „Geographie‟ an, dass östlich vom Rhein die Germanen leben, die im Vergleich zu den Kelten mehr Wildheit und nicht so viel Temperament haben. Diese Leute sind hoch von Wuchs, haben überwiegend helle Haarfarbe. Laut Strabon, nannten die Römer diese Leute „Germanen‟, was auf der römischen Sprache (germane) eigentlich nichts anders, als „wahre, authentische‟ Gallier bedeutete. Geographisch lokalisierte Strabo das Land der Germanen unterschiedlich: 1) Gebiete am rechten Ufer des Rheins; 2) Gebiete zwischen den Flüssen Rhein und Elbe; 3) Gebiete östlich von der Elbe.

Gaius Iulius Caesar, ein Zeitgenosse von Strabon, war der erste von antiken Autoren, der darauf bestand, dass die Germanen keine Kelten oder Gallier sind. Aber Caesar hat keine Informationen über die Ethnogenese der alten Germanen in seinem Buch „Der gallische Krieg‟ gegeben. Für ihn blieben die Germanen nur ein geographischer und militärpolitischer Begriff: d.h. — Gebiete östlich vom Rhein, wo insgesamt ca 16 ihm bekannte germanische Stämme lebten. Caesars Angang zu diesem Problem konnte durch ein politisches Ziel erklärt werden: er wollte den Rhein als Völkergrenze ansehen und eine tiefe Kluft zwischen Galliern und Germanen zeigen. Nur in diesem Fall konnte sein literarisches Werk als wahrhaftige „Eroberung Galliens“ dargestellt werden.

Die erste ethnogeographische Klassifizierung der germanischen Stämme gab Plinius der Ältere, er schrieb über 5 Hauptstämme: 1) Wandilien (вандилии); 2) Ingweonen (ингвеоны); 3) Istweonen (иствеоны); 4) Herminen (свевы, гермундуры, хатты, херуски); 5) Bastamen (бастарны).

Der römische Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus, widmete diesem Thema eine besondere Schrift „Über Ursprung und Wohngebiete der Germanen‟ („Ethnografie Germania‟, 98 unserer Zeitrechnung). Als erster schilderte er genau die territorialen Grenzen des germanischen Raumes: nördlich von Rhein und Donau bis zu den Küsten der Ostsee und Nordsee, östlich von der Mündung des Rheins bis zu den Karpaten. Tacitus machte dabei eine eindeutige Schlussfolgerung: „Die Germanen sind die Ureinwohner in ihren Wohnregionen, mit den anderen Völkern sind sie nicht gemischt‟. (Bild 1)

Also, seit Caesars Zeit kam der Begriff „die Germanen‟ fest in die Terminologie der antiken Historiographie, Geographie und Ethnographie. Antike Autoren betonten die für alle Germanen allgemeine ethnische Merkmale und Besonderheiten: Wille zur Freiheit, wilde Sitten, Tapferkeit, Verachtung der Feigheit und Schwachheit, Ergebenheit vor den Stärkeren, Neigung zur schnellen Veränderung des Wohnsitzes, blonde Haare und blaue Augen, Neigung zur ständigen Kriege mit den Nachbaren und wechselnden militärpolitischen Allianzen. Gleichzeitig unterschieden sich die germanischen Stämme ziemlich stark voneinander (nach Gebräuchen, Institutionen, Aussehen, Sitten, Religion, Sprache, Bewaffnung) — also, nach allen Merkmalen, die, eigentlich, zur Kultur gehören. Aus pragmatischen wissenschaftlichen Zielen unterscheidet man zwischen drei ethnographischen Germanen-Gruppen: 1) Nördliche Gruppe (Nord-Deutschland, Jütland, Süd-Skandinavien); 2) Östliche Gruppe (ostelbische Gebiete bis zur Weichsel); 3) Westliche Gruppe (Raum zwischen den Flüssen Rhein und Elbe in der südlichen Richtung bis zum Oberlauf der Donau). So eine Einteilung entspricht auch den wichtigsten Sprachdialekten der deutschen Sprache.

Für die Forschung zur frühen Entwicklung der germanischen Stämme werden archäologische, linguistische, historische und genetische Erkenntnisse genutzt. Für die Zeit vor 100 v. Chr. existieren nur wenige historische Zeugnisse. Historisch konnten die Germanen erst ab dieser Zeit belegt werden.

Als erste und wichtigste archäologische Kultur, die ziemlich sicher mit den germanischen Stämmen verknüpft ist, nennen die meisten Experten die Jastorf-Kultur (ca 750 v. Chr.). Benannt wurde diese Kultur durch einen Deutschen, namens Gustav Schwantes, der 1897 einem Urnengräberfeld (Beerdigung) beim Ort Jastorf (Landkreis Uelzen) in Niedersachsen gefunden hat. 1950 wurde ein wissenschaftlicher Begriff „Jastorf-Zivilisation‟ eingeführt. Geographisch erstreckte sich die „Jastorf-Zivilisation‟ auf folgende Gebiete: Raum zwischen Weser und Elbe, Schleswig-Holstein, Süd-Jütland, Altmark und West- Mecklenburg.

Etwas über das Leben der alten Germanen, die zur Jastorf-Kultur oder Jastorf- Zivilisation gehörten. Diese Leute wohnten in den kleinen (bis zu 25 m2) Blockhäuser ohne Fundament, oder in den einfachen Erdhütten. Eine ländliche Siedlung hatte durchschnittlich nicht mehr als 40 Gebäuden. Es wurde Ackerbau und Pflanzenproduktion kultiviert (Gerste / ячмень, später Hafer / овёс, Weizen / пшеница, Hirse / просо, Flachs / лён) und Viehzucht (Kühe, Schweine, Schäfe, Ziegen). Die Technik der Bodenbearbeitung wurde durchaus primitiv (hölzerne Pflüge, Ein-Feld-System). Sehr wichtig blieben die Jagd und der Fischfang. Die Härte des Alltagslebens dieser Leute bestätigen anthropologische Angaben: die durchschnittliche Lebensdauer der Männer — ca 35 Jahre, der Frauen — ca 32 Jahre.

Die Jastorf-Kultur war schon Kultur der entwickelten Eisenzeit, aber die Bronze blieb noch im Handwerk und im wirtschaftlichen Leben. Bekannt ist die Keramik- Produktion der Jastorf-Kultur. Der Warenaustausch zwischen den Kelten und Germanen trug einen naturellen Charakter: eine Ware gegen eine andere Wahre. Solche Waren wie Sklaven, Bernstein, Gold, Wein, Stoffe, Waffe u.s.w. kamen zum Vorschein wesentlich später, in der Epoche des römischen Reiches, des wichtigsten Handelspartner der germanischen Stämme. (Bild 2)

Archäologische Angaben erlauben uns, gewisse wichtige ethnosoziale Prozesse bei den alten Germanen zu rekonstruieren. Die Struktur der germanischen Beerdigungen in den verschiedenen Regionen Deutschlands ist ähnlich: jedes kleines Nekropol hat ca 20–35 Gräber. Die großen, zentralen Orte der Bestattung haben hundert und mehr Gräber. Die Gräber der Adligen mit dem reichen Bestattungsinventar reden über die Prozesse der materiellen und sozialen Differenzierung der Germanen schon in der IV-III Jahrhundert v. Chr.

Die geistige Welt der alten Germanen. Mentalisch waren sie wirkliche „Kinder der Natur‟. Ganz natürlich war die allgemeine Verehrung der Kräfte der Natur, es wird der Sonne, dem Mond, dem Wind, der Erde u.s.w. geopfert. In den heiligen Orten der Anbetung baute man keine grosse Tempel. Verbreitet wurden Glauben an die Magie und verschiedene Kulten.

In der Religion der alten Germanen betrachten wir deutliche Spuren der archaischen Formen des Glaubens, wie z.B. — Totemismus (Verehrung der heiligen Tieren). Von hier aus kamen die Namen von einigen germanischen Stämmen: Herusken (junge Hirsche), Eburonen (wilde Eber).

Der archaische Glauben an die zahlreichen Geister der Natur (Elfen, Berggeister, Wasser-Nixen, unterirdische Zwerge und andere). Ein Teil von denen ist freundlich zu den Menschen, ein Teil — feindlich. Dazu gehört auch der Glauben an Werwölfe. Alle diese Vorstellungen waren ein Spiegelbild der Lebensbedingungen des Volkes, das in einer rauen, aber gleichzeitig einer großzügigen Natur lebte.

Weit verbreitet waren bei den Germanen die Bräuche (обряды) der Heil-und Sicherheits-Magie (лечебная и предохранительная магия): Gebrauch von Verschwörungen, Feuer, Nutzung der verschiedenen Amulette, der Kräuter. Sehr stark war der Glauben an die Hexerei, an die übernatürlichen Fähigkeiten der Zauberer und Hexen. Interessant ist, dass die Vorstellungen über die Götter bei den alten Germanen ähnlich sind. Die Götter werden in der germanischen Mythologie wie die mächtige Zauberer betrachtet.

Eine sehr wichtige Rolle in verschiedenen Fällen des öffentlichen und privaten Lebens der Germanen spielte die Mantik — System des Wahrsagens (гадания и предсказания) durch Flug der Vögel, durch Verhalten der heiligen Pferde, durch Fallen von Runen.

Die Vorstellungen der germanischen Mythologie über die Himmelfahrt gehörten, in erster Linie, zu den Kriegern, die tapfer gekämpft und am Schlachtfeld gefallen waren. Dann gerieten sie direkt im hellen Palast des Hauptgottes Odin — Walhalla, wo ihnen ein ewiges glückliches Leben gesichert wurde.

Die vorherrschende Form der Religion der Germanen im Zeitalter der Berührung mit den Römern war, zweifellos, Kult der Stammesgötter und die Heiligtümer. Am meisten verehrt man die heiligen Haine: jeder germanische Stamm hatte seinen heiligen Wald oder Gehölz, wo es nicht nur geopfert, sondern auch öffentliche Angelegenheiten erledigt wurden. Die römischen Autoren erwähnen folgende der Stammesgötter: Tanfana — die Göttin der Marsen und der verwandten Stämme; Badugenna — die Göttin der Friesen; Nerthus — die Göttin der Stämme der Jütland-Halbinsel. Am Niederrhein verehrte man die Göttin Negalenija. Zwischen den allgermanischen Göttern sind bekannt: Wotan (südgermanische Stämme). Er entspricht dem nordgermanischen Odin. Das ist Gott der Stürme, der Wirbel. Andererseits, er fungiert als Gott der Toten, als Herrscher der jenseitigen Welt. Er regiert, wie gesagt, in Walhalla und kriegerische Jungfrauen - die Walküren fuhren dorthin zu ihm die Seelen der tapferen Krieger. Der nordische Gott Thor (im südlichen Deutschland — Donar) — ist Gott des Donners und des Blitzes mit seinem stürmischen Hammer. Gott Balder — helle Gottheit der Fruchtbarkeit, des Frühlings und der Pflanzen. Gott Loki - der schlaue und listige Gott des Feuers. Die meisten dieser Götter hatten auch die Beziehung zum Ackerbau. (Bild l Götter)

Die Mythologie der alten Germanen fand ihren Ausdruck in dem heroischen Epos. Das grösste Werk der altgermanischen poetischen Mythologie ist Epos „Edda‟ (besteht aus zwei Teilen: „Jüngere Edda‟ und „Ältere Edda‟) — eine hervorragende Sammlung von Geschichten und Liedern über die Götter und Helden.

Gesellschaftliche Ordnung der Germanen durch die Einschätzung der antiken Welt. Caesar war der erste Staatsmann und Feldherr, der die Bedeutung der Sammlung von Informationen über die Germanen in militärischer und politischer Hinsicht erkannte. Deswegen erschienen in seinem Buch „Der gallische Krieg‟ sehr detaillierte Informationen über die Gesellschaftsordnung der Germanen. Caesar stellt fest, dass der private Grundbesitz (in den Kategorien des römischen Rechtes) gab es bei den Germanen nicht.

In der politischen Organisation der Germanen sind mehrere Ebenen, oder Institutionen zu nennen: es gab die Volksversammlung (concilium), ohne führende Spitze in der Friedenszeit; weiter gingen Bezirke (pagi) und kleinere Gebiete (regiones). In einzelnen Siedlungen leiteten die Ältesten (principes — «первенствующие»). In der Kriegszeit wurde auf der Versammlung des Stammes ein militärischer Befehlshaber-Führer (dux) gewählt. Er hatte das Recht, eine Todesstrafe gegen eigene Stammesleute zu verhändigen.

Zur Zeit Tacitus (Ende I Jh. unserer Zeitrechnung) kam ein bedeutender Bruch der sozialen und politischen Ordnung der germanischen Welt. So waren jetzt die Germanen in die Stände Freie, Halbfreie (Knechte) und Rechtlose (Kriegsgefangene, Sklaven) gegliedert. Eine wichtige Rolle spielte jetzt die militärische Adel. Zu bestimmten Zeitpunkten fanden die Versammlungen der freien Männer (Volksthing) statt, bei denen wichtige Entscheidungen besprochen und getroffen wurden, so z. B. die Wahl des Königs. König und Gaufürsten hatten beim Volksthing nur das Vorschlagsrecht. Die Gesellschaft war patriarchalisch organisiert und die Hausgemeinschaft hatte eine besondere Stellung in ihr. Die Macht des Königs reichte nur bis zum Hausherrn, aber alle im Haus Lebenden unterstanden diesem, wobei die Aufsicht der Sippe einen Schutz vor Willkür bot. Volksthing erörtert nicht nur die Fragen vom Krieg und Frieden, sondern wirkt als Gerichtshof für öffentliches und privates Leben. Die volljährigen Jugendliche bekamen hier das Schild und die Frame (фрамея): von nun an, sind sie auch Mitglieder des Volksthings.

2-й вопрос. Германский мир и "Рах Romana". Великое переселение народов.

2. Frage. Die Deutsche Welt und „Pax Romana‟. Die große Völkerwanderung.

Während der Ausbreitung des Römischen Reiches und später während der Spätantike siedelten dazu Römer im Raum des heutigen Süd- und Westdeutschland, deren Truppen den Süden und Westen Germaniens entlang der Donau und des Rheins bis etwa ins 5. Jahrhundert besetzten. Die römischen Legionäre stammten aus sehr unterschiedlichen Provinzen des römischen Reiches, wie z. B. Hispanien, Illyrien, Syrien, Gallien, Afrika.

Seit dem Jahr 12 v. Chr. waren mehrere römische Armeen durch das norddeutsche Tiefland teilweise bis zur Elbe vorgedrungen. Aber die Römer konnten eine römisch-germanische Provinz im nördlichen Deutschland nicht gründen. Im Jahr 9 n. Chr. besiegten die Germanen unter dem Anführer Arminius (Hermann) in der Schlacht am Teutoburger Wald, nördlich des heutigen Osnabrücks, drei römische Legionen unter Varus Führung (Bild 4). Die Römer zogen sich hinter den Rhein und die Donau zurück. Diese Niederlage hat die ganze römische militärpolitische Strategie im germanischen Raum stark beeinflußt. Seit der Zeit des römischen Kaisers Tiberius zählte man nur einzelne römische Militäroperationen und nicht im rechtsrheinischen Raum, sondern nur im Grenzvorfeld am Rhein.

Zum Römischen Reich gehörten die Gebiete westlich des Rheins und südlich der Donau (ein Teil des heutigen Hessens, sowie Teile des heutigen Baden- Württemberg und Bayern. Die römischen Gebiete im heutigen Deutschland verteilten sich auf die Provinzen Germania Superior (Obergermanien), Germania Inferior (Niedergermanien) und Raetia. Zur Sicherung der Grenzen siedelten die Römer befreundete germanische Stämme in den Provinzen an. In der zivilen Bevölkerung der römischen Provinzen war eine starke keltische Komponente bemerkbar. Östlich vom Rhein und nördlich der Donau lag „Magna Germania‟ (das „freie“ Germanien) — deutsche Gebiete, die Römer nicht kontrollierten.

Ab 83 n. Chr. errichteten sie vom Mittelrhein bis an die Oberdonau eine besondere Grenzsicherungsanlage, den Limes (Grenzwalls). Diese Verteidigungsanlage zog sich über rund 550 km hin und trennte die römischen Provinzen von den germanischen Stammesgebieten. Der Limes bestand aus Wall und Graben und war teilweise mit Wachttürmen und Steinmauern verstärkt. Hinter ihm wurden von Römern ein Straßensystem angelegt und Gutshöfe und Villen mit Obst- und Weinbau aufgebaut. (Bild 5)

Durch den Limes wurde die Ausbreitung der Germanenstämme nach Westen und Süden zeitweilig aufgehalten. Gleichzeitig aber ermöglichte er ein friedliches Nebeneinanderleben und einen lebhaften Handelsverkehr zwischen den Römern und Germanen. Viele Germanen traten ins römische Heer ein und lernten die Militärkunst und hoch entwickelte Verwaltungsorganisation des Römischen Reiches kennen. Um 260 wurde der Limes schließlich von den Römern aufgegeben. Er verlor seine militärische Bedeutung. Reste der Limesanlagen kann man noch heute in Südwestdeutschland bewundern. Der Limes gilt neben der Chinesischen Mauer als eines der größten Bodenkulturdenkmäler der Welt.

Aus vielen römischen Militärsiedlungen erwuchsen deutsche Städte. So entstanden Trier (Augusta Treverorum), Mainz (Mogontiacum), Worms (Borbetomagus), Köln (Colonia Agrippinensium), Bonn (Bonna), Koblenz (Confluentes), Regensburg (Castra Regina), Passau und Augsburg (Augusta Vindelicorum). Zahlreiche Überreste römischer Bautätigkeit sind heute noch in diesen Städten erhalten. Das große Amphitheater, die riesige Halle der Basilika und das Nordtor der Stadtmauer, die berühmte „Porta Nigra‟ in Trier zeugen von der einstigen römischen Größe. Von Trier aus regierte zwischen 306 und 316 Kaiser Konstantin das Römische Reich. (Bild 6)

Seit der Reichskrise des 3. Jahrhunderts (von 260 bis 274 Jahr zerfiel das römische Reich zeitweilig in drei Teile) verstärkte sich der Druck auf die Reichsgrenzen durch die großen germanischen Stammesverbände der Alamannen und der Franken, die sich in der „Magna Germania‟ neu gebildet hatten. In den römischen Provinzen an Rhein und Donau setzte eine Germanisierung ein, die besonders das römische Heer betraf. Teilweise wurde diese unterstützt durch Ansiedlung germanischer Foederaten auf dem Reichsgebiet.

Vom Ende des 2. Jahrhunderts bis Anfang des 8. Jahrhunderts verlief in Europa die große Völkerwanderung, einschließlich die Wanderungen der Germanen von Nord- und Mitteleuropa nach Süden bis an das Gebiet des heutigen Spaniens, Frankreichs, Nord- und Mittelitaliens. 375 brachen die Germanenvölker der Goten, Wandalen, Langobarden und Burgunder in das weströmische Reichsgebiet ein und gründeten dort eigene Reiche: die Westgoten in Südfrankreich und Spanien, die Wandalen in Nordafrika, die Ostgoten und die Langobarden in Italien. Sie wurden von den Hunnen, mongolischen Stämmen, aus Asien bedrängt. Allerdings sind mehrere Aspekte der Völkerwanderung in der modernen historischen Forschung umstritten. (Bild 7)

Im Jahre 395 spaltete sich das Römische Reich in das Weströmische Reich mit den Hauptstädten Rom und Mailand und in das Oströmische Reich, später das Byzantinische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel. Die Spaltung des Reiches erfasste auch die christliche Kirche. Die byzantinische orthodoxe Kirche trennte sich 1054 von dem lateinischen Christentum des Westens.

Nach dem germanischen Rheinübergang von 406 wurde das weströmische Reich in eine sehr komplizierte Lage gebracht. 476 brach das Weströmische Reich zusammen. Der letzte römische Kaiser im Westen, Romulus Augustulus, wurde abgesetzt. Danach setzten sich die Wanderungen der germanischen Stämme innerhalb Europas verstärkt fort. Neue Reiche der Germanen entstanden im Mittelmeerraum und in Mitteleuropa. Im Gebiet des heutigen Deutschlands bildeten sich f ünf große Stämme heraus: Sachsen, Franken, Thüringen, Alemannen und Bayern. Der mächtigste Stamm der Franken, der an Maas, Mosel, am Mittel- und Niederrhein und Main wohnte und ursprünglich Verbündeter der Römer war, erreichte bis zum 9. Jahrhundert die Vorherrschaft über weite Teile West- und Mitteleuropas.

Auf ihren Wanderungen kamen die Germanen mit römischer Kultur, Verwaltung und Christentum in Berührung. Römischer Einfluss auf die Lebensweise der Germanen war tiefgreifend. Besonders auf den Gebieten der städtischen Baukunst, der Landwirtschaft, der Verwaltungsformen und des Rechts, der Bildung und Sprachen waren Römer überlegene Lehrmeister. Latein verdrängte allmählich die einheimischen Sprachen. Noch heute finden wir in deutscher Sprache zahlreiche Wörter aus dem Lateinischen wie z.B. Straße, Mauer, Fenster, Wein, Staat, Schule sowie Verben: schreiben, diktieren, lesen u. a. Alle diese Wörter bezeichnen Dinge, Tätigkeiten und Institutionen, welche die Germanen von den Römern gelernt und übernommen haben. Den Römern verdankt man auch die Vermittlung eines der größten Kulturgüter des Orients — die Schrift.

Die Germanen übernahmen von den Römern auch das Christentum. Die christliche Religion hatte sich aus der jüdischen Religion entwickelt und verbreitete sich rasch über weitere Teile des Römischen Reiches. Im Gegensatz zu den nichtchristlichen Religionen kannten die Christen nur einen Gott — Jesus Christus. Um das Jahr 360 übersetzte der Bischof der Westgoten Ulfilas die Bibel aus dem Lateinischen ins Gotische. Dies ist das älteste germanische Sprachdenkmal, ein Werk des Friedens und der Kultur mitten in einer barbarischen Zeit.

Schlussfolgerung:

Also, aus diesen verschiedenen germanischen und nicht germanischen (mit späteren Einwanderern) Völkergruppen bildete sich langsam das deutsche Volk. Es wurde durch die Völkerwanderung und die Reichsbildung der Franken sprachlich überwiegend germanisch geprägt. Jedoch durch das kulturelle Erbe des Römischen Reiches und das Christentum kam in seiner Entwicklung auch eine starke romanische Prägung zum Vorschein.



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