Der Verlag und seine Arten




Ein Verlag ist ein Medienunternehmen, das Werke der Literatur, Kunst, Musik, Unterhaltung oder Wissenschaft vervielfältigt und verbreitet. Der Verkauf kann über den Handel (Kunst-, Zeitschriften-, Buchhandel usw.) oder durch den Verlag selbst erfolgen. Das Verlagswesen ist eine Folge der Erfindung und Ausbreitung des Buchdrucks. Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Sparten als eigene Verlagsarten. Dabei druckten Zeitungs- und Zeitschriftenverlage oft Fortsetzungsserien, die später als Buch herausgegeben wurden. Durch das weltweite Medium Internet verkaufen heute viele Verlage ihre Werke über den elektronischen Handel. Erst 1901 ergab sich nach der Gründung vieler Verlage in Deutschland das Erfordernis, die Rechtsgrundlagen für das Verlagswesen in einem Gesetz zu kodifizieren.

Es gibt verschiedene Verlagstypen. Diese werden nach den Themenbereichen, in denen ein Verlag aktiv ist, d. h. seinen inhaltlichen Schwerpunkten, unterschieden. Verlage lassen sich wie folgt ordnen:

für Text- und Bildmedien

Verlage für Druckerzeugnisse, E-Books und/oder Netzpublikationen: Buchverlag, Publikumsverlag, Zuschussverlag, Onlineverlag (ausschließlich für Netzpublikationen), Zeitungs- oder Zeitschriftenverlag; Spezialverlage: Fachverlag, Formularverlag für Formulare, Loseblattverlag für Loseblattsammlungen, Kalenderverlag für Kalender, Kartenverlag, Kunstverlag, Musikverlag.

Für andere Medien

Hörbuchverlag für Hörbücher, Softwareverlag für Software, Spieleverlag für Spiele.

Der Buchverlag ist die häufigste Form des Verlages. Buchverlage stellen Druckwerke her, vereinbaren die Rechte mit den Autoren und sorgen für die Werbung und den Vertrieb der edierten Bücher. Der moderne Buchverlag hat häufig ein erweitertes Medienspektrum: dazu gehören Kalender, Karten, Hörbücher, CD, DVD und Online-Programme. Die meisten Buchverlage sind noch mittelständische Unternehmen, doch gibt es eine starke Tendenz zur Bildung von Verlagsgruppen.

Bei klassischen Buchverlagen unterscheidet man nach der Hauptausrichtung Belletristik (Literatur) oder Sachbuch – dazu gibt es Spezial- oder Fachgebiete wie Kinder- und Jugendbuchverlag, Humor- und Geschenkbuchverlag, Ratgeberverlag, Fremdsprachenverlag, Reiseverlag, Kunstverlag, Wörteronverlag, Schulbuchverlag – sowie Fachbuchverlage mit wissenschaftlichen Publikationen in allen Fachgebieten.

Mit der Entwicklung der digitalen Datenverbreitung verliert das Buchverlagswesen in den letzten Jahren seine Exklusivität in der Verbreitung von Informationen, die anders als in früheren Jahrhunderten nun nicht mehr an einen physischen Datenträger gebunden ist.

Die 5 größten Buchverlage im deutschsprachigen Raum nach ihrem Umsatz sind Springer Science+Business Media, Klett Gruppe Stuttgart, Cornelsen Berlin, Random House, Westermann Verlagsgruppe.

Ein Publikumsverlag ist ein Verlag, der im Zusammenhang mit der Herausgabe eines Buches das gesamte unternehmerische Risiko übernimmt. Zum Verlagsprogramm von Publikumsverlagen gehören alle literarischen Gattungen der Belletristik und Sachliteratur. Der Verlag trägt alle Kosten, die mit der Herstellung und dem Vertrieb zusammenhängen, das sind insbesondere die allgemeinen Vorbereitungskosten, die Druck- und Buchbindekosten sowie die Werbe- und Vertriebskosten. Das Verlagsmarketing übernimmt die vollständige Organisation der Herstellung sowie des Vertriebs und der Werbung durch Pressetermine, Rezensionen und Autorenlesungen.

Zur Sicherung des verlegerischen Zieles beschäftigen Publikumsverlage Fachpersonal wie Lektoren, die die Qualität und die Erfolgsaussichten eingereichter Manuskripte beurteilen, und Korrektoren, die die Qualität bis zur Fertigstellung sichern.

Als Zuschussverlag bezeichnet man eine Einrichtung, die Bücher gegen Beteiligung an den Herstellungskosten, einen Druckkostenzuschuss, publiziert. Den Zuschuss leisten die Autoren selbst, nicht zuletzt aber auch Dritte wie zum Beispiel Stiftungen für wissenschaftliche Werke.

Ein Fachverlag ist ein Verlag oder ein Teil einer Verlagsgruppe, der Informationen für die beruflich bedingte Nutzung verlegt. Sein Verlagsprogramm kann neben Fachbüchern meist auch Fachinformationen in weiteren Fachmedien, wie Zeitschriften, Loseblattwerke, Formulare, Newsletter, Software, CD-ROMs, DVDs, E-Books, Online-Angebote und Seminare umfassen. Auch Hochschulschriften werden in der Regel bei Fachverlagen publiziert. Das Geschäftsmodell eines Fachverlages unterscheidet sich von dem eines Publikumsverlages dadurch, dass die verlegten Werke meist nur eine niedrige Auflage haben, da der Gewinn nicht nur durch eine hohe Zahl von Käufern erzielt wird, sondern durch Abonnements und – vor allem in Deutschland – durch Beteiligung der Autoren an den Druckkosten. Innerhalb der Fachverlage werden drei Hauptbereiche unterschieden: Geisteswissenschaften, RWS (Recht, Wirtschaft, Steuern), STM (Science, Technology, Medicine: deutsch Naturwissenschaften, Technik, Medizin).

Ein Kunstverlag ist ein Unternehmen, das sich mit Darstellung, Wissensvermittlung und Information im Bereich der darstellenden und bildenden Kunst befasst.

Ein Musikverlag ist das Unternehmen eines Musikverlegers. Musikverlage verbreiten Werke der Musik. Sie können in Verlage der Unterhaltungsmusik (U-Verlage) und Verlage der ernsten Musik (E-Verlage) unterteilt werden. E-Musikverlage erwirtschaften einen Großteil ihrer Umsätze aus Notendruck und Papiergeschäft (Musikalien). Im Vergleich erzielen U-Musikverlage zu einem noch viel größeren Anteil Erlöse aus der Verwertung ihrer Musik in Radio, TV, Werbung, Film und auf der Bühne (sog. Aufführungsrechte) oder durch Abgaben der Tonträgerhersteller (sog. Mechanische Rechte). Mittlerweile summieren sich auch Umsätze aus neuen Medien wie Klingeltönen, Online-Musik und Musik in Computerspielen.

Übung 7. Korrigieren Sie fehlerhafte Sätze.

1. Der Verlag vervielfältigt und verbreitet Werke der Literatur, Kunst, Musik, Unterhaltung oder Wissenschaft. 2. Das Verlagswesen ist eine Folge der Erfindung des weltweiten Mediums Internet. 3. Die Rechtsgrundlagen für das Verlagswesen sind in einem Gesetz kodifiziert. 4. Die Verlagstypen unterscheiden sich durch ihre Themenbereiche. 5. Die Verlage spezialisieren sich auf Text- und Bildmedien. 6. Die häufigste Form des Verlages ist der Fachverlag. 7. Das Medienspektrum eines modernen Buchverlages ist schlicht. 8. Der Reiseverlag und Kunstverlag gehören auch zum Buchverlag. 9. Der Musikverlag beschäftigt sich mit Darstellung, Wissensvermittlung und Information im Bereich der darstellenden und bildenden Kunst. 10. Die Autoren können auch selbst den Herstellungskostenzuschuss leisten.

Übung 8. Finden Sie die deutschen Äquivalente im Text.

Тиражировать произведения литературы, издать книгу, правовые основы издательского дела, ключевые пункты, издательство печатной продукции, электронные книги, специализированное издательство, тенденция образования издательских союзов, несброшюрованные листы, программное обеспечение, научные публикации, предприятие среднего уровня, распространение информации, взять на себя риск, быть связанным со сбытом, затраты на книжный переплет, организовать пресс-конференцию.

Übung 9. Wählen Sie passende Definitionen!

1. das Medienunternehmen 2. Der Publikumsverlag 3. Das Abonnement 4. Das Verlagsmarketing 5. Die Rezension

a) ein literarischer oder Sachbuchverlag, der das gesamte unternehmerische Risiko, das im Zusammenhang mit der Herausgabe eines Buches steht, übernimmt.

b) die Vorausbezahlung für den Genuss einer Sache gegen Verringerung des gewöhnlichen Preises.

c) die Strategien eines Verlages, im Absatzmarketing seine Zielgruppen anzusprechen und somit seine Erzeugnisse zu vermarkten.

d) Unternehmen, das publizistische Medien betreibt oder für diese produziert.

e) in der Regel eine in Printmedien schriftlich niedergelegte, zuweilen aber auch mündlich in Funk, Film oder Fernsehen veröffentlichte Form einer Kritik, die einen bestimmten Gegenstand eines abgegrenzten Themenfeldes behandelt.

Übung 10. Bereiten Sie einen Bericht über die Verlagslandschaft der Republik Belarus vor! Erkundigen Sie sich danach, welche Verlagstypen in Belarus dominieren und präsentieren Sie die bekanntesten belarussischen Verlage!


Teil B

Übung 1. Merken Sie sich folgende Wörter.

Abteilung, f – отдел; Verleger, m – издатель; Geschäftsführer, m – директор; zuordnen D – подчинять, приводить в соответствие; Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, f – работа по осуществлению связи со средствами массовой информации и общественностью; Rechts- und Lizenzabteilung, f – юридический отдел и отдел лицензирования; Lektorat, n – редакционная коллегия, редакция, рецензия издательского редактора на рукопись; Manuskript, n (-e) – рукопись; Ausstattung, f – оформление; Verkaufsabteilung, f – отдел продаж; Werbe- und Verkaufsmaßnahmen, Pl. – мероприятия по организации рекламной деятельности и сбыта; Versand, m – отправка, доставка; Wahrnehmung, f – восприятие; Veröffentlichung, f – публикация; vermarkten – сбывать, продавать; Ladenpreis, m – розничная цена, номинал; Meinungsbildung, f – формирование общественного мнения; Meinungsvielfalt, f – многообразие мнений; Qualitätssicherung, f – гарантия качества; Selektion, f – выбор, селекция; Archivierung, f – архивирование, помещение в архив; Wissensvermittlung, f – сообщение знаний, передача знаний; Beurteilung, f – оценка; Wertevermittlung, f – передача ценностей; Autorenbetreuung, f – курирование авторов; Rechteverwaltung, f – управление правами; Engagement, n – активное участие, инициативность; vertreten – представлять, посредничать; engen Kontakt halten zu D – поддерживать тесный контакт с кем-либо; Multiplikator, m – просветитель, распространитель знаний, популяризатор, пропагандист; zuständig für Akk. ответственный за что-либо;abtreten an Akk. – передавать, переуступать; akquiriert – благоприобретённый; Merchandising, n – мерчендайзинг, стимулирование продаж; verwerten – использовать, применять, реализовать; Print-Recht, n – право на печать; obliegen D – вменяться в обязанности; Marktbeobachtung, f – изучение рынка, наблюдение за изменением конъюнктуры рынка; Absatzmöglichkeit, f – возможность сбыта; abschätzen – оценивать, определять, недооценивать; intern – внутренний; ausloten – глубоко изучать, проникать в суть.

Übung 2. Verbinden Sie passende Wörter zu entsprechenden Zusammensetzungen! Übersetzen Sie diese ins Russische!

Die Öffentlichkeit; die Produktion; die Lizenz; das Geschäft; die Literatur; der Markt; die Meinung; der Vertrieb; das Wissen; der Verkauf

die Vielfalt, der Kritiker, die Abteilung, vermitteln, der Führer, der Weg, beobachten, fördern, der Prozess, die Arbeit

Übung 3. Finden Sie Antonyme unter den angegebenen Wörtern:

Endgültig, der Erwerb, erhalten, die Knappheit, ursprünglich, der Geschäftsführer, betreuen, der Verkäufer, versenden, das Mitarbeiterteam, intern, die Vielfalt, abtreten, der Verkauf, übernehmen, der Abnehmer, vorstoßen, extern, freie Hand lassen, bremsen.

Übung 4. Erklären Sie folgende Begriffe!

Der Geschäftsführer, die Verkaufsabteilung, der Multiplikator, das Know-how, der Ladenpreis, die Wissensvermittlung, die Autorenbetreuung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Zielgruppe, der Ansprechpartner, das Print-Recht.

Übung 5. Besprechen Sie in Paaren folgende Fragen über den Verlag.

1. In welche Abteilungen ist gewöhnlich ein Verlag gegliedert? 2. Welche Aufgaben erfüllen diese Abteilungen? 3. Wer steht an der Spitze eines Verlags? 4. Welche Tätigkeit obliegt dem Verleger?

Übung 6. Lesen Sie den nachfolgenden Text und ergänzen Sie Ihre Antworten!



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