Die Herstellung des Buches in einem Verlag




Die Verlagsherstellung umfasst sechs Abschnitte, die sich zum Teil wechselseitig beeinflussen:

1. Gestaltung

Zu Beginn der Herstellung wird die Ausstattung festgelegt, etwa Buch- bzw. Zeitungsformat, Umfang, Farbigkeit, Papier und Einbandart. Ein Grafiker entwirft – nicht selten unabhängig von der Herstellung – in Abstimmung mit Autoren bzw. Herausgebern, Lektorat und Marketingabteilung den Buchumschlag, dessen Bild fortan in Verlagsvorschauen, in Buchhandelskatalogen usw. verwendet wird. Anschließend, zum Zeitpunkt des Auftrags an Setzerei und Druckerei für das lektorierte Manuskript, entwickelt ein Hersteller das Musterlayout für den Innenteil, das Satzspiegel, Rastersystem und Typografie festlegt.

2. Vorbereitung des Manuskriptes für den Satz

Das lektorierte Manuskript wird für den Satz geprüft, zum Beispiel auf Vollständigkeit und inhaltliche Spezialfälle. Es werden Satzanweisungen erstellt und gestalterische Besonderheiten im Auftrag notiert. Abbildungen werden gesichtet und ggf. werden Scannen, Farbkorrektur und Retusche beauftragt.

3. Satz und Korrektur

Nach den Vorgaben des Musterlayoutes und der Satzanweisung wird das Buch – meist per Desktop-Publishing – in Satz gegeben. Bilder werden – je nach Arbeitsstand – als Platzhalter, Roh-Scan oder Fein-Scan eingebunden. Anschließend erhalten Autoren oder Herausgeber, Lektoren bzw. Korrektoren einen Umbruch zur Durchsicht. Die entstehenden Korrekturen werden in den Satz eingearbeitet und ggf. weitere Korrekturschritte veranlasst. Die Korrekturen von Autor, Lektorat sowie Korrektorat (meistens durch externe Korrektoren gelesen) werden in einem Umbruchexemplar zusammengefasst (kollationiert). Diese letzte Korrekturfassung schickt der Hersteller als Imprimatur an die Setzerei.

Anschließend werden alle Bilder in Druckauflösung eingebunden. Der Satz wird in Hinblick auf das Druckverfahren optimiert (Reinzeichnung, z. B. Festlegung von Druckraster und Ausgabefarbprofil, Trapping) und geprüft. Das Ergebnis ist heute meist eine druckfähige PDF-Datei, z. B. nach PDF/X.

4. Druckvorstufe

In der Druckvorstufe werden Analoge Fotos und Illustrationen gescannt. Bilddaten werden retuschiert, freigestellt und beschnitten. Zur Beurteilung der Qualität der Abbildungen werden Proofs (und in seltenen Fällen Andrucke) erstellt und die Bilder ggf. nachgearbeitet. Auch die Filmbelichtung gehört zur Druckvorstufe, hat aber stark an Bedeutung verloren, weil Druckereien heute ihre Druckplatten oft per Computer to Plate direkt aus den Daten belichten.

5. Druck

Für den Druck werden aus den druckfähigen Daten oder Filmen zunächst Bogen (zu meist 8, 12, 16, 24 oder 32 Seiten) montiert und dann mit einem fotochemischen Verfahren Druckplatten hergestellt. Gedruckt wird meist im Offsetdruck, bei hohen Auflagen auch im Tiefdruck bzw. bei kleinen Auflagen auch im Digitaldruck (bis hin zur Fertigung von einzelnen Exemplaren). Farbiger Druck erfolgt meist nach dem CMYK-Verfahren, so dass hier der vielfache Aufwand gegenüber dem reinen Schwarzdruck entsteht. Anhand der Proofs kann direkt an der Druckmaschine das Druckbild geprüft und korrigiert werden.

6. Buchbinden

Die bedruckten Rohbogen werden beim Buchbinden gefalzt, gebunden, beschnitten und mit einem Einband versehen. Teilweise werden die Einbände noch veredelt (etwa 5 bis 15 Prozent der Novitätencover deutscher Verlage). Eventuell werden zum Schluss die nun fertigen Bücher, Hefte, Zeitschriften oder Zeitungen noch einzeln oder zu mehreren eingeschweißt bzw. in Papier eingeschlagen. Industriell gefertigte Einbände werden als Verlagseinband bezeichnet.

Da Verlage häufig nicht selbst ihre Produkte gestalten und setzen sowie fast nie über eine eigene Druckerei oder Buchbinderei verfügen, ist die Hauptaufgabe der Herstellungsabteilung die Planung, Koordination und Kontrolle des Herstellungsprozesses. Hersteller vermitteln zwischen verlagsinternen Abteilungen und externen Dienstleistern und führen damit die einzelnen Dienstleistungen zum fertigen Produkt zusammen. Entsprechend sollten Hersteller über solide Kenntnisse in folgenden Bereichen verfügen:

· Grafikdesign und Typografie,

· Desktop-Publishing und Druckvorstufe,

· Papier, Drucktechnik und Buchbinden,

· Marketing, Kostenrechnung, Controlling und Management.

Die meisten Hersteller sind Autodidakten, die aus dem grafischen Gewerbe (Grafikdesign, Satz, Druck) kommen und sich das notwendige weitere Wissen selbständig angeeignet haben. An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig gibt es einen gestalterisch-ökonomischen Studiengang Verlagsherstellung mit Abschluss als Diplomingenieur, an der Hochschule der Medien Stuttgart den vergleichbaren Studiengang Mediapublishing und Verlagsherstellung. Die Akademie des Deutschen Buchhandels bietet regelmäßig kostenpflichtige Seminare zu Herstellungsthemen an.

Übung 6. Füllen Sie die Lücken mit passenden Wörtern aus.

1. Die Herstellungsabschnitte … … gegenseitig. 2. Zu Beginn der Herstellung wird … festgelegt. 3. … legt Satzspiegel, Rastersystem und Typografie fest. 4. Im Auftrag werden … notiert. 5. Das Buch wird per … in Satz gegeben. 6. Zur Druckvorstufe gehört unter anderem …. 7. Die Qualität der Abbildungen wird mittels … geprüft. 8. Der Satz wird auf … optimiert. 9. Bei hohen Auflagen druckt man …. 10. Die bedruckten Rohbogen werden ….

Übung 7. Finden Sie die deutschen Äquivalente im Text.

Оформление книги, разновидность переплета, определять технические требования, разработать макет, включить в набор, просмотреть рисунки, подготовить рукопись к набору, особенности оформления, исправления автора, отправить в наборный цех, провести красочную пробу, экспонировать, большие затраты, изготовленный промышленным путем переплет, планировать процесс изготовления, располагать обширными знаниями, внешние поставщики услуг, посредничать между отделами.

Übung 8. Erklären Sie folgende Begriffe!

Das Buchformat, die Verlagsvorschau, das Manuskript, die Retusche, die Imprimatur, der Digitaldruck, die Auflage, das Druckbild, das Grafikdesign.

Übung 9. Wählen Sie passende Definitionen!

1. das Desktop-Publishing 2. Die Setzmaschine 3. Der Proof 4. Computer to Plate 5. Die Reproduktionstechnik

a) das Setzen von Dokumenten, die aus Texten und Bildern bestehen. Im Mittelpunkt stehen ein Computer, Software für die Erstellung des Layouts und ein Drucker zur Ausgabe.

b) die vorweggenommene Simulation eines Druckergebnisses zur Revision.

c) die Verfahren, die sich mit der Wiedergabe von Bildern und Texten befassen und zur Herstellung der Druckformen für die verschiedenen Druckverfahren dienen.

d) ein Verfahren in der Druckvorstufe, bei dem die Druckplatten vom PC aus direkt im Plattenbelichter bebildert werden.

e) ein Gerät zur Herstellung des Satzes aus Buchstaben-Typen aus Schriftmetall.


DER DRUCKVORGANG

Teil A

Übung 1. Merken Sie sich folgende Wörter.

Druckvorgang, m – печатный процесс; Druckform, f – печатная форма; Karren, m – талер; Steg, m – поле, (незапечатанная часть полосы); Registermachen, n – приводка; Papierbogen, m – лист бумаги; Deckel, m – крышка, декель; befestigen – закреплять; die Farbe anmischen – замешивать краску; auf einem Stein verteilen – распределять на колодке; verreiben – растирать; aufnehmen – принимать, поглощать; anfeuchten – увлажнять; herauslösen – извлекать, вынимать; Anschlag, m – пробельный материал; anbringen – размещать, устанавливать; Anlegewinkel, m – накладной угольник, упорный угол; Holz- oder Metallklötzchen, n – деревянный или металлический кубик; Zwischenlage, f – прокладка, промежуточный слой; Tiegel, m – тигель; Type, f – литера, образец; zerdrücken – раздавить; Spindel, f – шпиндель, веретено; Gewinde, n – резьба; Spitze, n – острие; Querbalken, m – поперечная балка; Pressbengel, m – стержень; auf das Brett übertragen – перенести на дощечку; sich verschieben – смещаться; die Farbe verschmieren – размазать краску; hochklappen – поднять вверх; herunterklappen – опустить вниз; zum Trocknen aufhängen – развесить для просушивания; heften – сшивать, прикреплять; von der Norm abweichen – отклоняться от нормы; Bogensignatur, f – сигнатура на сфальцованном листе; säubern – очищать; Einphasen- und Zweiphasendruck, m – однофазная и двухфазная печать; Fortschritt, m – прогресс; Rückgang, m – регресс; veranlassen – вынуждать, вызывать; von rohester Art – необработанный; Buchdruckerkunst, f – искусство книгопечатания; Wiederaufleben, n – оживление, возрождение; Holzschnitt, m – гравюра на дереве, деревянное клише; Vollkommenheit, f – совершенство; Schriftgießmaschine, f – шрифтолитейная машина; das Prinzip der Bleilettern-Technik – принцип свинцовых литер; Druckvorlage, f – образец, оригинал; „Book on demand“, n – печать книги по требованию.

Übung 2. Was wissen Sie über die Geschichte des Druckvorganges? Mit Hilfe welcher Methoden wurde früher gedruckt? Nennen Sie moderne Druckverfahren, die Ihnen bekannt sind!

Übung 3. Lesen Sie den nachfolgenden Text und beantworten Sie die Fragen zu seinem Inhalt!

1. Wie funktionierte der Druck mit alten Pressen und welchen Namen trug dieser Prozess? 2. Unter welcher Bedingung konnte die Farbe vom Papier gut aufgenommen werden? 3. Warum konnten sich einzelne Typen aus dem Satz herauslösen? 4. Wozu brachte man Anschläge ohne Rahmen? 5. Wozu diente die Zwischenlage? 6. Was ist der Tiegel? 7. Wo drehte sich die Spindel? 8. Wie konnte man die Verschmierung der Farbe vermeiden? 9. Mit welchem Zweck wurde von Johannes Gutenberg eine Bogen- und Lagensignatur angebracht? 10. Wodurch unterscheiden sich der Einphasen- und Zweiphasendruck? 11. Was beeinflusst die Entwicklung der Buchdruckerkunst? 12. Welche Druckverfahren werden heute vorwiegend ausgenutzt?



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