Beachten Sie die Rektion der folgenden Verben.




Lesen Sie den Fragebogen. Markieren Sie sechs Fragen, die Ihnen gut gefallen.

1) Ihre Haarfarbe?

2) Ihre Augenfarbe?

3) Ihr Lieblingsfilm?

4) Was essen Sie gern?

5) Ihre Lieblingsmusik?

6) Was macht Sie wütend?

7) Wie wichtig ist für Sie der Kontakt mit Ihren Wohnungsnachbarn?

8) Wo möchten Sie leben?

9) Auf welche Ihrer Eigenschaften sind Sie stolz?

10) Worüber können Sie (Tränen) lachen?

11) Welchen Traum möchten Sie unbedingt erfüllen?

12) Ein Jahr auf einer einsamen Insel – welche drei Bücher nehmen Sie mit?

13) Wie wichtig ist für Sie der Kontakt mit Ihren Wohnungsnachbarn?

 

2. Stellen Sie einer Gesprächspartnerin/ einem Gesprächspartner die ausgewählten sechs Fragen. Notieren Sie sich die Antworten.

Stellen Sie anschließend Ihre Partnerin/ Ihren Partner der Gruppe vor.

 

II TEXT 1

 

Aktiver Wortschatz zum Text 1

der Haarschmuck (-es, -e) stakig das Punkhaar abgelaufene Stifeletten der Pulli (-s, -s) die Strähne (-, -n) abfallend mondbleich die Schläfe (-, -n) die Ader (-, -) zierlich lasch der Ellbogen (der Ellenbogen) die Spange (-, -n) quasseln die Flappe (-, -n) украшение для волос малоподвижный, фиксированный стрижка под панка стоптанные полусапожки легкий джемпер прядь покатый, пологий бледный, восковой висок вена, жила изящный, грациозный, изысканный вялый, ленивый локоть пряжка, застежка, браслет болтать вздор, судачить отвислая губа, кривой рот

 

Vorübungenzum Text 1

 

1. Beachten Sie die Bedeutung der folgenden Vokabeln:

steif zausen knapp die Höhle die Harke spuchtig wippen anhänglich das Ding, die Dinger das Getue ansprechbar sein das Mundwerk offenbar schlecht und recht die Schallwaffe die Munition herumballern der Mitmensch  

Beachten Sie die Rektion der folgenden Verben.

sich bücken nach + Dat. etw. anfangen mit + Dat.

kratzen mit + Dat. sich erinnern an + Akk.

stützen auf + Akk. schielen auf + Akk.

 

3. Finden Sie russische Äquivalente zu den deutschen Vokabeln und Ausdrücken.

1) die Anlage (-, -n) 2) schlapp 3) echt 4) etw. übers Kreuz legen 5) schaukeln 6) die alten Dinger 7) die Haare stehen j-m zu Berge 8) das Weite suchen 9) j-m in den Rücken springen (fallen) 10) sich die Luft verschaffen 11) sich herausstellen a) броситься бежать, спасаться бегством b) выясниться, оказаться c) сквер, парк d) набрать в легкие воздуха e) нанести к-л. удар в спину f) качать, раскачивать g) настоящий, подлинный h) старое барахло i) обвислый, вялый j) положить ч-л. крест-накрест k) волосы встают дыбом  

4. Übersetzen Sie die folgenden Sätze. Bestimmen Sie den Typ der Nebensätze.

1) Sie bückt sich nach einem Teil, einem Haarschmuck, etwas, das verloren neben der Bank am Boden liegt.

2) Sehr kleines Gesicht, dünne, mondbleiche Haut, sodass an der Schläfe die Ader blau hervorschimmert.

3) Steckkamm. Die einfachsten Dinger, die man immer vergisst, verliert.

4) Er sagt irgendetwas, irgendetwas Missverständliches, das sie in Wut versetzt.

5) Wer kümmert sich auβerdem um eine Zwanzigjährige, die ihre beste Zeit hinter sich hat, herumhängt und mit niemandem zurechtkommt?

 

Mädchen mit Zierkamm

(Botho Strauß)

Es ist Mittag, und sie sonnt sich in der kleinen Anlage vor der U-Bahn-Station. Sie bückt sich nach einem Teil, einem Haarschmuck, etwas, das verloren neben der Bank am Boden liegt.

Sie selbst trägt ein stakig kurzes Punkhaar, steife Strähnen, wie in einer Alb-Nacht gezaust und zu Berge stehen geblieben. Vanilleton mit schneeweißen Streifen. Dazu ein violetter Pulli mit schlappem Schalkragen, ein sehr knapper Lederrock, schwarze Strumpfhose, schwarze abgelaufene Stiefeletten, auch die Augen in schwarz ausgemalten Höhlen. Sehr kleines Gesicht, dünne, mondbleiche Haut, sodass an der Schläfe die Ader blau hervorschimmert. Zierliche, glatte Nase, bleigrün gestrichene Lippen, ein etwas zu breiter Mund, abfallendes Kinn. Was also anfangen mit der kleinen Schildpattharke? Sie betrachtet sie, sie wendet sie, kratzt mit dem Daumennagel am Lack. Echt oder nicht? Sie lehnt sich zurück, nimmt das hübsche Fundstück zwischen die spuchtigen Finger, spielt damit, als riefe es irgendeine Erinnerung herauf, an eine Freundin, eine Schwester vielleicht oder auch an die eigene Frisur, wie sie vor Jahren war... Dann werden die Ellbogen hochgezogen und auf die Banklehne gestützt, die Beine über Kreuz, der rechte Fuß wippt angeregt. Die lasch herabhängende Hand schaukelt das Ding, zwischen Zeige- und Ringfinger geklemmt, immer noch schielt sie hin mit leicht geneigtem Kopf, hält es anhänglich im Blick. Ein denkwürdiges, ein willkommenes Ding, eine kleine Freude offenbar.

Das Ding ist keine Spange. Wie heißt es? Haarklemme. Wie sagt man genauer? Steckkamm. Die einfachsten Dinger, die man immer vergisst, verliert.

Das Mädchen ist bisher schlecht und recht mit den Menschen ausgekommen. Ihrer Meinung nach haben sie alle zu viel von ihr verlangt. Sie hat sich immer in der Lage befunden, irgendjemand anblaffen zu müssen. Sie hat ein loses Mundwerk, sagte man früher. Aber das ist es nicht. Ihr Mund hat sich zu einer kleinen schnell feuernden Schallwaffe entwickelt. Sie lässt sich nichts gefallen, aber ihr gefällt auch von vornherein nie etwas. Alle wollen irgendwas von ihr, das sie absolut nicht will. Weil einfach nichts von ihr gewollt werden soll. Was sie aber will, versteht sowieso keiner. Meistens ist sie allein am Vormittag. Aber irgendwer findet sich im Laufe des Tages, in der Spielhalle, im Cafe oder in den Anlagen. Irgendwer, bei dem sie dann haltlos zu quasseln beginnt. Wie eine verrückte Alte. „Ansichtssache", ihr Tickwort; es schiebt sich wie das Leerklicken im Magazin zwischen die Salven gepfefferter Ansichten. Sie besitzt jede Menge Muniti­on von diesem aufsässigen Unsinn. Zuerst muss sie sich Luft verschaffen und mit dem Mund wie wild in der Gegend herumballern. Aber damit ist es noch nicht vorbei. Jetzt zieht sie scharf und beginnt das gezielte Anblaffen.

Die Flappe, der vorgestreckte Hals, die ausgefahrenen Lippen richten sich auf einen zufällig quer stehenden Mitmenschen. So überhaupt nur, im Angriff, nimmt sie ihn wahr. Irgendetwas wird er schon gesagt haben, irgendetwas Missverständliches, das sie in Wut versetzt. Und wenn nicht, der Wechsel von Ballern zu scharfem Schnauzen vollzieht sich von selbst, braucht keinen äußeren Anlass.

„Unheimlich aggressiv" nennt sich das. Tatsächlich kann man wenig dage­gen tun. Man beruhigt sie mit nichts, man kann nicht auf sie einreden. Das Beste ist, man sucht schnell das Weite. Dann tut sie nichts, sie springt einem nicht in den Rücken. Wenn man außer Sicht ist, beruhigt sie sich. Früher schwer, jetzt zu gar nichts mehr erziehbar. Weiß alles, weiß auch, warum. Wer kümmert sich außerdem um eine Zwanzigjährige, die ihre beste Zeit hinter sich hat, herumhängt und mit niemandem zurechtkommt? Vor vier, fünf Jahren, da waren noch eine Menge Leute wie sie. Oder sahen wenigstens so aus. Auf der Straße war noch viel los, und die Menschen waren überhaupt viel ansprechbarer. Aber es stellte sich heraus, das war auch bloß Getue, nur Modezirkus. Von denen ist keiner übrig geblieben. Kaum einer. Schildpattkamm, Ansichtssache.

Aufgaben zum Text 1

1. Lesen und übersetzen Sie den zweiten und den vierten Absatz aus dem

Text A.

2. Beschreiben Sie das Äußere des Mädchens.

3. Was für einen Eindruck macht auf Sie dieses Mädchen? Welche von ihren Charaktereigenschaften halten Sie für positiv, welche für negativ? Begründen Sie Ihre Meinung.



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