DIE LUTHERSTADT WITTENBERG




In Wittenberg ist immer nur das Alte los. Es gibt wohl wenige Städte in Deutschland, die von der Vergangenheit so beschenkt wurden, die aber auch solchermaßen unter ihr leiden. Schon weit von der Stadt wird der Zugreisende darauf hingewiesen, dass er nun in die „Lutherstadt Wittenberg“ komme. Den Namen des Reformators hat die Stadt ihrem weltlichen Namen als Auszeichnung und Verpflichtung hinzugefügt.

Die Schönheit von Wittenberg besteht in der unglaublichen historischen Meile, die vom Lutherhaus bis zu dem kopfsteingepflasterten Platz vor dem Rathaus Collegienstraße heißt, von dort an bis zum Schloß und der Schloßkirche Schloßstraße. Das Lutherhaus und die Lutherhalle sind nahezu komplett erhalten, die Wohnräume des Reformators, seine Studierstube. Daneben das Melanchthonhaus, das frisch renoviert wieder eröffnet wurde. Hinter dem Haus ist zumindest in Ansätzen noch das Kräutergärtlein der Frau Melanchthons zu sehen. Der vornehme Humanist, der stets im Schatten des Reformators, des „Machers“ stand, hat vermutlich mehr Anteil an der Reformation, als man bislang glaubte.

Unmittelbar neben dem Melanchthonhaus steht das renovierte Gebäude der Universität, der „Leucorea“, wie man damals den Namen Wittenberg ins Griechische übersetzte. Die Zahl der Gelehrten, die hier studiert haben, füllt eine große Bronzeplatte. In der Geschichte geblieben ist zum Beispiel ein Name: Friedrich von Hardenberg, der sich später Novalis nannte. Die Namenstafeln sind übrigens eine Spezialität Wittenbergs. An fast jedem zweiten Haus verkündet ein weißes Emailleschild, wer hier gewohnt hat, wer hier geboren oder gestorben ist. An dem heute geschlossenen Hotel Zum goldenen Adler am Markt sind zwei Schilder angebracht: Das eine sagt, dass Goethe hier eine Nacht verbracht hat. Das zweite sagt, dass Gerhart Hauptmann hier gewohnt hat.

In der Schlosskirche sind die Gräber und Standbilder Luthers und Melanchthons zu sehen. Man kann sich dort erzählen lassen, dass es inzwischen ungewiss sei, ob Luther die Thesen tatsächlich an die Kirchentür genagelt habe. Noch interessanter ist die Stadtkirche, deren Doppeltürme man weithin über die Elbe sieht und die der eigentliche Ort von Luthers Predigten war.

Einer in Wittenberg verstand sofort die Zeichen der Zeit und wusste, wie man die Reformation zu Geld machen kann: Lucas Cranach. Er war nicht nur Maler, er war auch Weinhändler, Apotheker, Bürgermeister und beschäftigte eine große Werkstatt, in der Lutherbilder in Massen angefertigt wurden, damit jeder Reisende seinen Luther nach Hause nehmen konnte. Cranach ist darüber zu einem steinreichen Mann geworden. Vor einigen Jahren ist das größte und wohl wichtigste Cranach-Haus am Markt (neben drei weiteren) wiedereröffnet worden. Das Haus wurde mit viel Liebe und hohen Kosten renoviert.

(nach Zeitschrift „Deutschland“)

Erläuterungen:

1.Melanchton, Philipp, eigtl. P.Schwarzert, 16.2.1497 – 19.4.1560, reformatorischer Theologe, Humanist; seit 1518 Prof. Für griechische Sprache in Wittenberg; 1519 Anschluss an die Reformation und engster Mitarbeiter Luthers. M. beeinflusste entscheidend den Aufbau des evang. Kirchen- und Schulwesens und erwarb sich bleibende Verdienste bei der Organisation des Hoch- und Lateinschulwesens; nach Luthers Tod Führer des deutschen Protestantismus. Immer auf Ausgleich bedacht und deshalb von verschiedenen Seiten oft heftig angegriffen, versuchte er in seinem Werk den christlichen und den humanistischen Denkansatz, die kirchliche Tradition und die reformatorische Neubesinnung zu verbinden.

2.Novalis (eigtl. Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg), 2.5.1772 - 25.3.1801; bedeutendster Lyriker und Prosadichter der dt. Frühromantik, mystisch-religiöser Denker. Die bekanntesten Werke: „Heinrich von Ofterdingen“, „Märchen von Hyazinth und Rosenblüt“.

3.Hauptmann, Gerhart, 15.11.1862 – 6.6.1946; der bedeutendste deutsche Dramatiker der Jahrhundertwende, Erzähler, Lyriker und Essayist. H. hatte einen außerordentlich großen Bühnenerfolg mit seinem neuromantischen „deutschen Märchendrama“ „Die versunkene Glocke“ (1897). Weltberühmt ist auch seine Familientragödie „Vor Sonnenuntergang“.

4.Cranach,Lucas d. Ä., 1472 – 16.10.1533, Maler und Zeichner; seine ersten bekannten Werke gehören zu der Donauschule. 1505 wurde er von Friedrich dem Weisen nach Wittenberg berufen. C. wurde durch seine Freundschaft mit Luther und Melanchton zum Schöpfer einer protestantischen Kunst (u.a. Holzschnitte zur Bibel und für Reformationsschriften). Die Ausführung der Aufträge für Bildnisse, religiose und mythologische Bilder überließ C. immer mehr seiner Werkstatt, in der auch seine Söhne Hans C. und v.a. Lucas C. d. J. arbeiteten.

 

Aufgaben

1.Fertigen Sie eine Stoffsammlung über Luther und Reformation in Deutschland an.

2.Sprechen Sie über Lucas Cranach und andere deutsche Maler des 16. Jahrhunderts.

 

 

DESSAU-WÖRLITZ: EIN GARTEN FÜR DIE MENSCHEN

Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, eine Kostbarkeit inmitten des Biosphärenreservats „Mittlere Elbe“, ist die erste frühklassizistische Gartenanlage auf europäischem Festland. Schlösser, Parkanlagen, Deiche, Alleen, Skulpturen und kleine architektonische Kunstwerke sind auf eine Weise in die Flusslandschaft eingebettet, die von Elbe und Mulde bestimmt wird, dass alles so natürlich wirkt, als wäre es nie anders gewesen. Auf einem Bummel durch das Areal lassen sich denn auch reichlich Gründe entdecken, weshalb Dessau-Wörlitz zu den „bedeutendsten Landschaftsparks Kontinentaleuropas“ zählt.

Herzstück des Gartenreiches ist der 112 Hektar große Wörlitzer Park, den wir Heutigen dem Reformwillen von Fürst Leopold III. Friedrich Franz (geboren 1740 in Dessau) – genannt Fürst Franz – zu verdanken haben. Der Monarch begann um 1764 unter dem Einfluss der bürgerlichen Aufklärung mit der völligen Umgestaltung von Anhalt-Dessau. Sein Reformprogramm berührte sämtliche Lebensbereiche von der Bildung über die Wirtschaft bis hin zum Erscheinungsbild des Landstriches an der Elbe. Bis kurz nach der Jahrhundertwende verwandelte Fürst Franz seine Heimat in ein Musterländchen – ja in einen einzigen Garten für die Menschen.

Das eindrucksvollste Bild davon vermittelt wohl jener Wörlitzer Garten, auch englischer Garten genannt. Denn Fürst Franz ließ sich auf seiner ersten England-Reise zwischen 1763 und 1764 zu dieser gartenkünstlerischen Höchstleistung inspirieren. Weitere Studienreisen führten den Monarchen nach Italien, Frankreich, in die Schweiz und nach Holland. Von überall dort brachte er neue Ideen nach Anhalt-Dessau mit, die er oft auch eigenhändig umsetzen half. So wurden die Wörlitzer Anlagen nach und nach zu einem Spiegel der Welt und zu einem wahren Wallfahrtsort für die aufgeklärten Zeitgenossen.

Der 29-jährige Johann Wolfgang von Goethe schrieb beispielsweise 1778 an Freifrau von Stein über das „Neue“, das ihn in Wörlitz umgab: „Hier ist´s jetzt unendlich schön. Mich hat´s gestern abend, wie wir durch die Seen, Kanäle und Wäldchen schlichen, sehr gerührt, wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben, einen Traum um sich herum zu schaffen. Es ist, wenn man so durchzieht, wie ein Märchen, das einem vorgetragen wird, und hat ganz den Charakter der elysischen Felder; in der sachtesten Mannigfaltigkeit fließt eins ins andere; keine Höhe zieht das Auge und das Verlangen auf einen einzigen Punkt; man streicht herum ohne zu fragen, wo man ausgegangen ist und hinkommt. Das Buschwerk ist in seiner schönsten Jugend, und das ganze hat die reinste Lieblichkeit.“

Was der Dichter in so poetische Worte fasst, ist eine Art der Gartengestaltung, die mit dem Barock aufräumt. In Gärten aus dieser Epoche schreitet man auf den architektonischen Höhepunkt, das herrschaftliche Schloss, zu. Der „neue Garten“ lädt eher zum Schlendern, Entdecken, Sich-verführen-lassen ein. Er soll nach der Idee von Fürst Franz mit den Elementen Baum, Strauch, Fels und Wasser, Plastik und Bauwerk in freier Natur versinnbildlichen, was Geist und Seele des Menschen zu erleben vermögen. Doch die Elemente sind nicht zufällig angeordnet, sondern korrespondieren über Sichtachsen miteinander. Alle haben ihre eigene Funktion, die es bei einem Streifzug zu entdecken gilt.

In den Dessau-Wörlitzer Gärten steckt also, wenn man so will, nicht nur Gartenkunst sondern das neue Menschenbild der Aufklärung. Auch deshalb wurden die Anlagen in den Rang des UNESCO-Welterbes erhoben, denn in dieser Philosophie unterscheidet sich die Parkanlage von allen anderen und wurde sogar zum Vorbild für die Meister des deutschen Landschaftsbaus wie Skell, Lenne und Pückler.

 

Aufgaben

1.Erklären Sie den Unterschied zwischen dem „englischen“ und dem „französischen“ Park.

2.Diskutieren Sie mit Ihren Studienkollegen über die „Botschaft“ des Wörlitzer Parks. Auf welche Weise spiegelt der Park die Ideen der Aufklärung wider?

SCHLESWIG-HOLSTEIN

"Brücke zum Norden" wird das Land zwi­schen Nordsee und Ostsee genannt. Tat­sächlich lief bis zur Vereinigung Deutschlands nahezu der gesamte Perso­nen- und Warenverkehr zwischen der Bun­desrepublik Deutschland und Skandina­vien über die Straßen, Schienen und Hä­fen Schleswig-Holsteins. Hinzu kommen zahlreiche Seeverbindungen nach Osteu­ropa. Neue Konkurrenz haben die schles­wig-holsteinischen Häfen nun durch die Ostseehäfen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten. 2,6 Millionen Einwohner hat das Land, das rund 3.6 000 Quadratkilometer groß ist und über eine Küstenlänge von über 500 Kilometern (mit Inseln 920 Ki­lometer) verfügt. Die Grenze im Norden zu Dänemark ist nur 67 Kilometer lang.

Schleswig-Holstein zählt vier kreisfreie Städte, elf Land­kreise und etwa 1 100 Gemeinden. Über 100 000 Einwohner haben die Landeshauptstadt Kiel (239 200) und Lübeck (210 400), die Geburtsstadt Thomas Manns (1875 bis 1955), der die einstige "Königin der Hanse" in seinen Romanen und Novellen nachge­zeichnet hat.

Schleswig-Holstein ist ein flaches Land. Es gliedert sich in drei deutlich zu unterscheidende Zonen: im Westen liegt die Marsch, ein fruchtbares, fast baumloses Acker- und Weideland mit einer Wattküste (kaum Häfen). Der Küste vorgelagert ist die Kette der Nordfriesischen Inseln. Nach Osten schließt sich der an die Geest mit zahlreichen Mooren, die schließlich im Osten in eine leicht wellige, fruchtbare und seenreiche Landschaft übergeht. Die Ostseeküste ist hier durch Förden stark gegliedert (Lübecker Bucht, Kieler und Flensburger För­de).

Die See bestimmt in hohem Maße das Leben des Landes: Die Ver­teidigung der Westküste gegen die Sturmfluten der Nordsee verschlingt Milliardenbeträge. An der Ostsee liegen bedeuten­de Handels-, Fähr- und Marinehäfen und Städte mit Groß- und Mittelwerften. Der Nord-Ostsee-Kanal, international Kiel-Canal genannt, ist die meistbefahrene Wasserstraße der Welt.

Segeln ist die große Leidenschaft der Schleswig-Holsteiner. Zweimal schon, 1936 und 1972, fanden in Kiel die Segelwettbe­werbe der Olympischen Spiele statt. Die sogenannte Kieler Wo­che ist ein jährlich begangenes internationales Seglerfest mit großem künstlerischen Rahmenprogramm.

Lange Zeit ein Agrarland, ist der Anteil der Landwirtschaft auf sieben Prozent des Bruttosozialprodukts zurückgegangen. Jeder dritte Euro wird heute von Industrie und Gewerbe er­wirtschaftet. Insbesondere Firmen der Elektroindustrie und der Feinmechanik haben sich mit staatlicher Förderung ange­siedelt und die traditionelle Werftindustrie ergänzt. Mit über 30 Millionen Übernachtungen in Hotels, Privatquartieren und Campingplätzen ist der Urlauberverkehr ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in diesem noch so ursprünglichen Land zwi­schen den zwei Meeren.

I Übungen zum Text

1.Antworten Sie auf die Fragen zum Text „Schleswig-Holstein“!

Wie wird das Land genannt?

Verfügt Schleswig-Holstein über ein ausreichendes Verkehrsnetz?

Was sagt der Text über die Größe des Landes zwischen der Nordsee und der Ostsee?

Wie heißt die Landeshauptstadt?

Wodurch ist Lübeck bekannt?

Wodurch unterscheidet sich die Landschaft in Schleswig-Holstein?

Was bestimmt im hohen Maße das Leben des Landes?

Welche Sportmöglichkeiten gibt es in Schleswig-Holstein?

Was ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in diesem Land?

2.Aufgaben

a)Schreiben Sie einen Werbeprospekt für Schleswig-Holstein

Anregungen: Ein Urlauber- und Ferienparadies; ein schneeweißer Strand; gesundes Meeresklima; staubfreie Luft; sauberes Wasser. Interessantes: Lübeck, Kiel u.a. Sportmöglichkeiten. Sammeln Sie aus dem Text Argumente. Unterstreichen Sie entsprechende Stellen. Machen Sie Notizen.

b)Sprechen Sie zum Thema: Thomas Manns Leben und Werk

 

II Übungen zur Grammatik

zu vor dem Partizip des Präsens

1.Bilden Sie Sätze nach dem folgenden Muster!

Die Vokabeln, die gelernt werden müssen, schreibe ich in ein besonderes Heft.

-Die Vokabeln, die zu lernen sind, schreibe ich in ein besonderes Heft.

- Die zu lernenden Vokabeln schreibe ich in ein besonderes Heft.

Die Rohstoffe, die verarbeitet werden müssen, werden in die Betriebe gefahren.

Der Kleiderschrank, der noch transportiert werden muss, steht in meinem Schlafzimmer.

Die Wasserleitung, die repariert werden muss, geht durch mein Zimmer.

Die Maschinen, die exportiert werden sollen, stehen auf dem Bahnhof.

Das Eisenerz, das gefördert werden soll, liegt 600 Meter tief.

Die beiden Größen, die verglichen werden sollen, müssen errechnet werden.

Die Wörter, die betont werden müssen, sollen laut gesprochen werden.

Der Satz, der erweitert werden muss, soll vorgelesen werden.

Er hat für die Gäste, die erwartet werden, im Hotel Zimmer bestellt.

2.Bilden Sie aus den Relativsätzen erweiterte Attribute!

Der Kranke, der zu untersuchen ist, liegt im Zimmer 20.

Die Punkte, die zu verbinden sind, heißen A, B, C.

Die Lektionen, die zu wiederholen sind, umfassen zehn Seiten.

Er zeigte mir den Antrag, der auszufüllen war.

Sie hielt den Brief, der abzugeben war, noch in der Hand.

Er schrieb jedem Gast, der einzuladen war, einen Brief.

 

III Übungen zur Wortbildung

Das Adjektiv auf – los

1.Verändern Sie die folgenden Sätze so, dass Sie für die fettgedruckte Form das entsprechende Adjektiv auf -los einsetzen können!

Seine Bemühungen waren ohne Erfolg. Er aß heute kein Fleisch. Die mir zuschickte Stoffprobe ist ohne Fehler. Ohne einen Grund zu haben, gab er das Spiel auf. Er ist in keiner Partei. Bei uns wird nicht ohne Plan gearbeitet. Ich kann die Suppe ohne Salz nicht essen. Am Himmel waren keine Wolken. Er verließ das Zimmer, ohne ein Wort zu sagen. Sie wünschte sich ein Kleid ohne Ärmel. Er sprang ohne Mühe 6,80 m.

2.Setzen Sie das entsprechende Adjektiv ein!

Eine Dikussion, die kein Ergebnis hat, ist eine..... Diskussion.

Ein Mensch, der an nichts Interesse hat, ist ein..... Mensch.

Kinder, die keine Eltern mehr haben, sind..... Kinder.

Ein Mensch, der keine Heimat hat, ist ein...... Mensch.

Ein Mensch, der keine Schuld hat, ist ein...... Mensch.

3.Bilden Sie weitere Adjektive auf –los nach den angegebenen Beispielen! Verwenden Sie die entstandenen Adjektive in Sätzen!

Ende - endlos Arbeit - arbeitslos Staat – staatenlos

Farbe Ausdruck Grenze

Freude Beziehung Name

Leben Widerstand Pause

Sprache Bedeutung Gedanke

Hilfe Wolke

4.Verändern Sie die folgenden Sätze so, dass die Verwendung eines Adjektivs auf –los möglich ist!

Wir wussten uns nicht zu helfen. In seiner Jugend kannte er keine Freude. Seine Eltern liebten ihn nicht. Er ist ein Mensch, der keine Ehre im Leibe hat.Wir fanden in der Dikussion kein Ende. Er hatte während des Studiums keine Sorgen. Seine Ausführungen waren für uns ohne Bedeutung. Wir wussten uns in dieser Lage keinen Rat. Er hatte schon monatelang keine Arbeit. Diese Fahrt ist vollkommen ohne Gefahr.Das Telefon klingelte bei ihm ohne Pause.

Das Präfix er - bei Verben

5.Erzählen Sie eine kleine Geschichte, in der eine möglichst große Anzahl folgender Verben vorkommt!

erwachen, erzählen, erhalten, erfahren, sich erinnern, sich erkälten, sich erholen, erschrecken, erklären, erkennen, erlauben, erstaunen, erzeugen

6.Lesen Sie die folgenden Verben mit dem Präfix er- und bilden Sie mit den angegebenen Formen Sätze!

erscheinen Zeitungen, Zeitschriften, Bücher erscheinen

ergeben Versuche, Untersuchungen ergeben

erlernen Sprachen, ein Handwerk erlernen

ernennen zum Direktor ernannt werden

eröffnen eine Feier, eine Konferenz eröffnen

ertragen Krankheit, Schmerz ertragen

sich erfreuen sich an etwas erfreuen (z. B.: an den Blumen)

erfreuen jemanden mit einem Geschenk erfreuen

ergründen Ursachen ergründen

erfrieren im Schnee erfrieren

erziehen Kinder, Menschen erziehen

erbauen Denkmal, Theater, Oper erbauen

(Rom ist nicht an einem Tage erbaut worden)

erschweren eine Arbeit, Angelegenheit erschweren

erwirtschaften hohe Gewinne, Erträge erwirtschaften

erbosen dieser Gedanke erboste ihn sehr

erblinden nach einem Unfall erblinden

erdenken einen raffinierten Plan erdenken

erdulden Leid, Demütigungen erdulden

 

IV Übungen zum Wortschatz

1.Bilden Sie zusammengesetzte Substantive im Singular und im Plural und wenden Sie diese in Sätzen an!

Verkehrsmittel

Rad (fahren, Motor)

Auto (Personen, Last)

Wagen (Personen, Last, Möbel, Pferde, bei)

Bus (Auto, Omni, O-)

Bahn (Straßen, Eisen, U-, S-)

Zug (Personen, Güter, eilen, schnell, D-, IC-)

Dampfer (Passagier)

Schiff (See, Last, Fahrgast)

Zeug (Flug, fahren)

Fähre (Auto)

2.Beantworten Sie folgende Fragen!

Für welches Fahrzeug kann man einen Beiwagen kaufen?

Bei welcher Gelegenheit benötigt man einen Möbelwagen?

Welche Fahrzeuge können mit Anhänger fahren?

Welche Fahrzeuge werden für den Transport von Gütern verwendet?

Welche Fahrzeuge werden für den Personenverkehr verwendet?

3.Bilden Sie mit folgenden Formen Sätze!

Handelsbeziehungen

Warenverkehr

Warenaustausch zwischen

Eisenbahnstrecke

Güterverkehr

Personenverkehr

4.Erklären Sie folgende Wörter!

die Marsch, das Watt, die Geest, die Flute, der Fährhafen

5.Nennen Sie zu folgenden Adjektiven und Partizipien passende Substantive!

zahlreich, einstig, flach, fruchtbar, baumlos, seenreich, wellig, bedeutend, international, künstlerisch, sogenannt, staatlich, traditionell, wichtig, ursprünglich

6.Bilden Sie mit folgenden Formen Sätze!

eine starke Konkurrenz erhalten

einander Konkurrenz machen

mit jemandem in Konkurrenz treten, stehen, liegen

in hohem Maße

die Verteidigung gegen

mit staatlicher Förderung

7.Achten Sie darauf, wann eine zweite Präposition steht und wann nicht!

Anmerkung: Steht das Wort hinter der Präposition „bis“ mit einem Artikel oder einem Pronomen, so muss man noch eine Präposition setzen. Steht das Wort ohne Artikel, so braucht man meistens keine zweite Präposition:

Vgl.: Er lebte bis 1938 in Deutschland. – Er lebte bis zum Jahre 1938 in Deutschland.

Merken Sie sich auch eine Ausnahme: bis zu Ende

Er ging bis Neudorf zu Fuß.

Die Expedition kam bis zum Südpol.

Bis wann erledigst du die Sache?

Bis übermorgen arbeite ich daran.

Der Zug fährt bis zur Grenze.

Bis zur Vereinigung Deutschlands lief nahezu der gesamte Personen- und Warenverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Skandinavien über die Straßen, Schienen und Häfen Schleswig- Holsteins.

Der Bau der Brücke dauert bis ins nächste Jahr.

Darf ich Sie bis zur Haltestelle begleiten?

Ich gehe mit dir bis ans Ende der Welt.

Ich wartete bis gestern auf dich.

Das Wasser reicht ihm bis an die Brust.

Er ist verliebt bis über beide Ohren.

Bis Weihnachten habe ich noch viel zu tun.

Der Krieg dauerte bis 1945.

Sie ist bis auf die Haut nass geworden.

Er folgte mir bis aufs Dach.

Ich begleitete ihn bis an sein Haus.

Auf Wiedersehen bis Montag.

Bilden Sie mit „bis“ und „bis+Präposition“ analoge Beispiele!

8.Unterscheiden Sie in folgenden Sätzen, warum „Feier“ bzw. „Fest“ steht!

Anmerkung: Eine klare Trennungslinie kann hier wohl kaum gezogen werden. „die Feier“ hängt mit Ferien zusammen und bedeutete ursprünglich „Ruhe von der Arbeit“. So sagt man auch heute noch „Das Geschäft ist an Sonn- und Feiertagen geschlossen“, „Wir machen Feierabend“ (=Wir beenden die Arbeit).

Wenn wir jedoch betonen wollen, dass es sich um etwas Besonderes handelt, so sprechen wir von einem „Fest“. So ist z.B. die Hochzeit im Leben eines Menschen ein „Festtag“ und kein „Feiertag“. Dieser Unterschied ist heute jedoch in vielen Fällen verschwommen. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass eine Feier „feierlich“, ernst ist, ein Fest dagegen im allgemeinen lustig, fröhlich. Die Hochzeit auf dem Standesamt ist ein feierlicher Akt, der Geburtstag des Kindes ist ein Fest. Wenn man sagt, dass im Saal „feierliche Stimmung herrschte“, so bedeutet es, dass wahrscheinlich eine lange Rede gehalten wurde usw. Wenn man sagt, dass im Saal „festliche Stimmung herrschte“, so assoziiert man Tanz, fröhliche Musik, heitere Menschen.

Die sogenannte Kieler Woche ist ein jährlich begangenes internationales Seglerfest mit großem künstlerischen Rahmenprogramm.

Der Eröffnung des Museums folgte eine würdige Feier.

Der Betrieb veranstaltete eine Feier aus Anlass der Auszeichnung des Ingenieurs.

Die Mitglieder des Rektorats nahmen an der Feier zur Verleihung des Lomonossow-Preises teil.

Der Vorsitzende des Ministerrates hielt eine feierliche Ansprache.

Er gelobte feierlich, sein Versprechen zu halten.

Die Eltern gaben ein Fest aus Anlass der Hochzeit ihrer Kinder.

Dieses Jahr begingen wir seinen Geburtstag außerordentlich festlich.

Die Ankunft der ausländischen Gäste gestaltete sich zu einem Fest.

9.Das muss man wissen!

3 x verschlingen

a)Voller Heißhunger verschlang er die Brötchen. (verschlingen = hastig, gierig in großen Bissen und ohne viel zu kauen essen)

b)Ich habe den Roman verschlungen. (verschlingen = ich habe den Roman voller Spannung schnell durchgelesen)

c)Der Bau dieser Straße hat Unsummen verschlungen. (verschlingen = kosten)

2 x Förderung

a)Insbesondere Firmen der Elektroindustrie und der Feinmechanik haben sich mit staatlicher Förderung angesiedelt und die traditionelle Werftindustrie ergänzt. (Förderung = Unterstützung)

b)Die tägliche Förderung von Kohle beträgt 1000 t. (Förderung = aus dem Erdinnern herausgeholte Menge)

Verwenden Sie die verschiedenen Bedeutungen von „verschlingen“ und „Förderung“ in Sätzen!

10.Übersetzen sie ins Deutsche!

1.Собака жадно проглотила мясо. 2.Он пожирал ее взглядом. 3.Я залпом проглотил новый детектив. 4.Темнота поглотила две одинокие фигуры. 5.Переезд федерального правительства в Берлин поглотил оргомные суммы денег. 6.Многие немецкие лингвисты считают, что необходимо поддерживать свой родной язык ввиду большого количества американизмов. 7.DTZ (die Deutsche Zentrale für Tourismus) способствует развитию иностранного туризма. 8.Из-за увеличивающейся добычи угля в 19 веке в Рурскую область привлекали поляков в качестве дешевой рабочей силы. 9.В рамках программы „ERASMUS“ осуществляется студенческий обмен, финансируемый из средств Европейского Сообщества. 10.Около 50% немецких студентов получают финансовую поддержку от государства.

10.Was kann man „erhalten“, „fördern“, „erwirtschaften“?



Поделиться:




Поиск по сайту

©2015-2024 poisk-ru.ru
Все права принадлежать их авторам. Данный сайт не претендует на авторства, а предоставляет бесплатное использование.
Дата создания страницы: 2023-02-04 Нарушение авторских прав и Нарушение персональных данных


Поиск по сайту: